Beim Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé hat das Wachstumstempo im Schlussquartal 2019 nachgelassen. So wuchsen die Schweizer im vierten Quartal aus eigener Kraft noch um drei Prozent, in den Quartalen davor war das Wachstumstempo durchweg höher. Die Nestlé-Aktie gerät am Donnerstagmorgen unter Druck.
Im Gesamtjahr 2019 schaffte Nestle ein Wachstum aus eigener Kraft von 3,5 Prozent. Damit ist Nestlé auf Jahressicht dennoch so schnell gewachsen wie seit 2015 nicht mehr. Die 3,5 Prozent setzten sich zusammen aus einem Mengenwachstum (RIG) von 2,9 Prozent und Preissteigerungen von 0,6 Prozent.
Der gesamte Konzernumsatz stieg um 1,2 Prozent auf 92,6 Milliarden Franken (87 Milliarden Euro). Hier halfen vor allem gute Nachfrage in den USA und Brasilien. Bei beiden Werten verfehlte Nestle aber die Erwartungen der Analysten.
Unter dem Strich stand für das abgelaufene Jahr ein Gewinn von 12,6 Milliarden Franken, ein Plus von über 24 Prozent.
Der deutliche Anstieg geht vor allem auf den Verkauf der Hautpflegesparte zurück. Die Aktionäre sollen eine um 25 Rappen erhöhte Dividende von 2,70 Franken erhalten, was knapp über den Erwartungen der Analysten liegt.
Mit Blick auf den Coronavirus ist es laut Nestlé noch zu früh, um die finanziellen Auswirkungen des Ausbruchs zu beziffern.
Die nachlassende Dynamik im vierten Quartal könnte sich wegen des Coronavirus fortsetzen. Die Unsicherheit dürfte die Aktie kurzfristig belasten. Mittel- bis langfristig sind die Aussichten für Nestlé aber sehr gut: Die Schweizer passen sich unter CEO Ulf Mark Schneider viel mehr auf die sich rapide verändernden Ernährungsgewohnheiten der Menschen an. Heißt: mehr Veganes und Vegetarisches, weniger Zucker, weniger Fett. DER AKTIONÄR bleibt somit bullish für die Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)