Die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel steht bei Leerverkäufern weiter hoch im Kurs. Kein Wunder, wird dem skandinavischen Unternehmen, welches noch klar defizitär wirtschaftet, seit einigen Jahren aufgrund vielversprechender Wachstumsaussichten eine sehr hohe Bewertung zugesprochen.
So hat Parvus Asset Management Europe vor Kurzem eine Shortposition in der Aktie von Nel über Finastilsynet publik gemacht. Demnach sind 0,5 Prozent beziehungsweise gut neun Millionen Papiere derzeit leerverkauft.
Deutlich größer ist nach wie vor die Leerverkaufsposition von Helikon Investments, wenngleich sich der Shortseller zuletzt auf dem Rückzug befunden hat. Dennoch beläuft sich die leerverkaufte Position immer noch au 1,9 Prozent aller ausstehenden Nel-Aktien. Auch bei Marshall Wace schrumpfte zuletzt die Anzahl der leerverkauften Stücke. Interessant: Alle drei Veränderungen wurden am 18. Juli, dem Tag, an dem Nel seine Q2-Ergebnisse vorgelegt hat, auf Finanstilsynet kommuniziert.
Insgesamt sind laut dem Leerverkaufsregister derzeit 4,17 Prozent aller Nel-Aktien leerverkauft. Neben Helikon Investments und Marshall Wace hat sich vor Kurzem auch JPMorgan Asset Management weiter zurückgezogen. Die US-Bank ist unter den Schwellenwert von 0,5 Prozent gerutscht.
Dass sich das Gros der Shortseller auf dem Rückzug befindet, verwundert nicht. Auf die Zahlen zum zweiten Quartal reagierte der Wasserstoff-Wert mit einem prozentual zweistelligen Kursplus. Seit der Vorlage der Ergebnisse vor einer Woche kann der Titel das höhere Kursniveau verteidigen, sodass der Druck auf die Leerverkäufer weiter wächst.
Anleger sollten sich von den Shortseller-Spielereien nicht beunruhigen lassen, seit geraumer Zeit befindet sich der Wasserstoff-Titel im Visier der Leerverkäufer. Kann Nel demnächst mit weiteren Großaufträgen punkten, dürfte der Druck auf die Shortseller weiter wachsen. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR optimistisch gestimmt, Anleger sollten allerdings immer den spekulativen Investmentcharakter im Hinterkopf behalten.