In den vergangenen Tagen hat die Nel-Aktie nur eine Richtung gekannt: nach unten. Am Dienstag starten die Papiere des Wasserstoffspeziallisten jedoch mit einem kleinen Plus zu einer Gegenbewegung. Grund dafür ist die Auswahl von Nel als Technologielieferant für das Point-Tupper-Projekt von EverWind Fuels.
Nel hat einen weiteren Auftrag aus Kanada an Land gezogen. Konkret soll der Wasserstoff-Spezialist als Technologielieferant im Rahmen des Point-Tupper-Projekts den Bau eines Elektrolyseurs mit einer Leistung von 200 MW ermöglichen. Bereits 2025 soll auf dem Gelände des ehemaligen NuStar Storage Terminals grüner Wasserstoff produziert werden. Das Areal befindet sich in der Gemeinde Point Tupper, die sich in der Ostkanadischen Provinz Nova Scotia befindet und seit April dem Wasserstoffunternehmen EverWind Fuels gehört.
EverWind Fuels will im Rahmen des Point-Tupper-Projekts die erste erste grüne Wasserstoffproduktionsanlage in Nova Soctia aufbauen und das Potenzial der grünen Wasserstoff-Wirtschaft für die Region erschließen. Im Rahmen der Unternehmung soll der Standort Point Tupper dabei erweitert und ausgebaut werden, um dort ein regionales Zentrum für grünen Wasserstoff in Ostkanada zu schaffen, einschließlich neuer Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff und Ammoniak.
"Wir freuen uns, für dieses wichtige und ehrgeizige Projekt ausgewählt worden zu sein", gab Nel-CEO Jon André Løkke im Rahmen einer Pressemitteilung bekannt. Durch das Point-Tupper-Projekt sollen die Kohlenstoffemissionen in der Region bis 2025 um mehr als eine Million Tonnen pro Jahr zu reduziert werden. Bis 2030 könnte das Projekt durch die Produktion von grünem Wasserstoff die nationalen Kohlenstoffemissionen durch die Produktion von grünem Wasserstoff um mehr als vier Millionen Tonnen pro Jahr senken.
Bei den Anlegern kommt die Nachricht gut an: Die Nel-Aktie legt am Dienstagnachmittag rund 1,4 Prozent zu. Die Talfahrt der vergangenen Handelstage ist damit zumindest kurzfristig gestoppt. Für einen nachhaltigen Kursanstieg muss die Nel-Aktie aus charttechnischer Sicht zunächst jedoch die 200-Tage-Linie bei umgerechnet 15,09 Norwegische Kronen zurückerobern.
Nel befindet sich weiter auf Kurs. Neben dem Point-Tupper-Projekt könnte auch die Verdingung zum Nordic Industry Center dem Unternehmen weitere Aufträge bescheren. Allerdings sollten die Norweger langsam aber sicher aufs Gaspedal drücken, um die sportliche Marktkapitalisierung von zuletzt rund zwei Milliarden Euro zu rechtfertigen. Wer investiert ist, bleibt derweil an Bord und beachtet den Stopp bei 1,25 Euro.