Kurz vor der wahrscheinlichen Notzulassung für den Corona-Impfstoff von Moderna hat die US-Arzneimittelbehörde FDA dem Mittel eine hohe Wirksamkeit bescheinigt. Das Präparat weise nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent auf und schütze sehr gut vor schweren Krankheitsverläufen. Die Moderna-Aktie rutscht dennoch ab.
Die New York Times und die Washington Post berichten, dass mit der hohen Wirksamkeit die Notzulassung des Impfstoffs bereits am kommenden Freitag wahrscheinlich sei. Bereits Anfang nächster Woche könnten erste Menschen in den USA geimpft werden.
Am Donnerstag soll ein Expertengremium zu einer ganztägigen Sitzung zusammenkommen, um die vorgelegten Dokumente und die mögliche Zulassung zu diskutieren. Am Montag hatte ein Regierungsbeamter erklärt, dass bereits 6 Millionen Dosen des Wirkstoffs auf dem Weg zu knapp 3.300 Impfzentren seien.
Die FDA-Dokumente enthielten die gleichen Daten, die Moderna rund zwei Wochen zuvor veröffentlicht hatte: Von 30.350 Studienteilnehmern in der dritten Testphase bekam die eine Hälfte den Impfstoff mRNA-1273, die andere Hälfte ein Placebo. In der Gruppe mit dem Placebo infizierten sich in der Folgezeit 185 Menschen mit dem Coronavirus, in der geimpften Gruppe kam es nur zu 11 Fällen.
Das Moderna-Präparat ist wie der Impfstoff von Pfizer und BioNTech ein sogenannter RNA-Impfstoff. Für den vollen Impfschutz sind zwei Dosen in zeitlichem Abstand notwendig. In den USA hat die Impfung mit dem Impfstoff der Unternehmen Pfizer und BioNTech gestern begonnen.
Die Moderna-Aktie rutscht im frühen US-Handel fast vier Prozent ab. Vor einer Woche hatte der Biotech-Wert bei 170 Dollar ein Allzeithoch markiert.
Nach der jüngsten Rallye drücken Gewinnmitnahmen die Aktie von Moderna. Eine gesunde Konsolidierung. Die wahrscheinlichen Zulassungen in den USA und in der EU sollten aber schon bald wieder für neuen Schwung bei dem Papier sorgen. DER AKTIONÄR hatte zu Teilgewinnmitnahmen geraten, die Restposition bleibt weiter haltenswert.
(Mit Material von dpa-AFX)