Facebook schafft es nicht, sich aus dem Daten-Sumpf zu befreien. Erneut wurden massenhaft Nutzerdaten auf Cloud-Servern von Amazon zugänglich gemacht. Obwohl die Facebook-Aktie gut in den US-Handel startete, verlor sie nach Veröffentlichung des Bloomberg-Berichts rund 2,5 Prozent.
Erneuter Datenskandal
Ein Jahr nach dem Cambridge-Analytica-Skandal steht Facebook noch immer in der Kritik. Eine Cybersecurity-Firma hat jetzt herausgefunden, dass erneut massenhaft Nutzerdaten öffentlich auf Amazons Cloud-Computing-Dienst AWS zugänglich sind. Firmen, die durch Verträge Zugang zu Facebook-Daten erhalten, tun schlichtweg zu wenig, um die Daten zu schützen. Und Facebook hat über Jahre hinweg die Daten relativ frei an jeden herausgegeben, der das Soziale Netzwerk in seinen Dienst integriert hat – eine Praxis die erst kürzlich beendet wurde.
So hat beispielsweise die Plattform Cultura Colectiva die Daten von 540 Millionen Facebook-Nutzern öffentlich auf AWS zugänglich gemacht. Amazon und Facebook reagierten sofort und schlossen die Datenbank.
Schwerwiegendes Problem
Nach etlichen Skandalen ist klar, dass unsere Nutzerdaten auf Facebook nicht sicher sind. Jedoch muss man hinzufügen, dass dies kein Facebook spezifisches Problem ist. In Zeiten von BigData und Künstlicher Intelligenz ist dieses Thema zudem brisant wie nie zuvor, denn die Rückschlüsse, die sich durch die Analyse der Datensätze machen lassen, sind erstaunlich. Und es wird dabei wesentlich privater, als mit hoher Wahrscheinlichkeit zu bestimmen welchem politischen Spektrum wir zuzuordnen sind.
Ein aufschlussreiches Video hierzu bietet der Chaos Computer Club. Der Informatiker David Kriesel greift hier alle auf Spiegel Online öffentlich zugänglichen Daten ab und kommt zu interessante Schlüsse auf interne Redaktions-Vorgänge.