Am heutigen 4. April wird Microsoft 50 Jahre alt, doch der Tech-Riese kann an diesem Tag nicht mit freudigen Nachrichten feiern. Das Unternehmen stoppt nämlich den Bau mehrerer neuer Rechenzentren weltweit und verschiebt die Zeitpläne für weitere Projekte, wie Bloomberg berichtet.
Betroffen sind Standorte in Indonesien, Großbritannien, Australien und mehreren US-Bundesstaaten wie Illinois, North Dakota und Wisconsin, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Microsoft hat sich in den vergangenen Jahren als Pionier in der KI-Kommerzialisierung etabliert – nicht zuletzt durch die enge Zusammenarbeit mit OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT. Die Investitionen in Rechenzentren gelten daher als Indikator für die Nachfrage nach Cloud- und KI-Diensten. Dass diese Rechenzentren nun nicht entstehen, setzt Kapazitäten bei den begehrten KI-Chips frei. Diese bezieht Microsoft vornehmlich über CoreWeave, wie DER AKTIONÄR berichtete.
Zudem wurden Verhandlungen über ein Grundstück zwischen London und Cambridge abgebrochen, ebenso wie Pläne für ein Rechenzentrum nahe Chicago. In Jakarta stockt ein Projekt, und selbst in Mount Pleasant, Wisconsin, wo bereits über 260 Millionen Dollar investiert wurden, gibt es Verzögerungen
Die Gründe für den Baustopp bleiben allerdings unklar. Lieferengpässe bei Materialien oder Strom könnten eine Rolle spielen, ebenso wie eine mögliche Neubewertung der Nachfrage. Manche Experten spekulieren sogar über eine drohende Überversorgung mit Rechenzentrumskapazitäten.
Trotz der aktuellen Zurückhaltung hält Microsoft aber an seinen ambitionierten Zielen fest. Bis Ende Juni plant der Konzern, rund 80 Milliarden Dollar in den Ausbau seiner Infrastruktur zu stecken. Für das kommende Geschäftsjahr wird jedoch eine Verschiebung der Prioritäten deutlich: Statt neue Rechenzentren zu bauen, soll der Fokus auf der Optimierung bestehender Standorte liegen. Eine offizielle Stellungnahme des Unternehmens steht noch aus.
Langfristig bleibt Microsoft vielversprechend. Kurzfristig sollten Anleger jedoch eine Bodenbildung abwarten. Nach die Aktie jüngst mit einem Plus von 160 Prozent ausgestoppt wurde, drängt sich ein Neueinstieg noch nicht auf.
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Microsoft befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.