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14.12.2020 Lars Friedrich

Metro: 9 Prozent Dividende trotz 400 Millionen Euro Ausfall pro Lockdown-Monat

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Metro

Spannung nach Börsenschluss: Die Metro-Aktie verteuert sich, nachdem der Xetra-Handel beendet ist. Grund: eine Unternehmensmitteilung. Die Corona-Pandemie wird den Großhandelskonzern auch im neuen (gebrochenen) Geschäftsjahr belasten. Doch danach rechnet der Großhändler mit einem Nachholeffekt – und einer schnellen Erholung von Gastronomie und Tourismus.

Die Beschränkungen könnten Metros Prognose zufolge bis in das zweite Quartal dauern. So geht Metro für 2020/21 (per Ende September) insgesamt von weiteren Rückgängen bei Umsatz und operativem Ergebnis aus.

Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) erwartet Metro ein Minus im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. So geht das Management für einen Monat mit vollständigem Lockdown von Umsatzeinbußen im gesamten Länderportfolio von durchschnittlich 400 Millionen Euro aus.

Für das zweite Halbjahr des Geschäftsjahres erwartet das Unternehmen dann eine deutlich bessere Entwicklung als in den ersten sechs Monaten.

Gewinn nur dank Verkäufen von Unternehmensteilen

Das vergangene Geschäftsjahr war von der Pandemie geprägt, insbesondere das dritte Quartal, in das der erste flächendeckende Lockdown fiel. Die Ergebnisse fielen dabei am oberen Ende der von Metro im August ausgegebenen Prognose aus. So sank das bereinigte Ebitda um knapp 17 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro. Unter dem Strich profitierte Metro von dem Verkauf der Mehrheit des China-Geschäfts und steigerte den Gewinn von 322 Millionen auf 460 Millionen Euro.

Im fortgeführten Geschäft – ohne die China-Aktivitäten und die ebenfalls verkaufte Supermarkttochter Real – stand jedoch ein Verlust von 140 Millionen Euro.

Der Umsatz nahm wie bereits berichtet um 5,4 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro ab. Flächenbereinigt lag das Minus bei 3,9 Prozent.

Im vierten Quartal sei eine weitere erhebliche Trendverbesserung in allen Regionen und eine Geschäftsentwicklung annähernd auf dem Niveau des Vorjahres erreicht worden, hieß es von Metro. Der Konzern konnte dabei eigenen Angaben zufolge sogar deutliche Marktanteile im Kerngeschäft gewinnen.

Die Dividende

Die Anteilseigner – angeführt von den Großaktionären Daniel Kretinsky und den Familien Beisheim und Schmidt-Ruthenbeck der beiden Metro-Mitgründer – sollen eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro je Aktie erhalten. Kretinsky hatte seinen Anteil zuletzt über ein freiwilliges Übernahmeangebot auf gut 40 Prozent erhöht. Die Beisheim Holding und die Meridian Stiftung, in der die Schmidt-Ruthenbeck-Anteile liegen, kommen zusammen auf gut 23 Prozent.

Der Metro-Kurs stand zuletzt bei 7,69 Euro. Anleger würden derzeit also auf 9 Prozent Dividendenrendite kommen. Aber Achtung: DER AKTIONÄR hatte bereits vor mehr als einem Jahr nach einer erfolgreichen Spekulation auf ein Übernahmeangebot bei 15,96 Euro den Verkauf empfohlen. Seitdem hat sich die Aktie halbiert! Der Übernahmepoker ist immer noch nicht beendet. Und das Unternehmen hat im fortgeführten Geschäft einen Verlust erzielt. Es gibt attraktivere Investments.

Metro (WKN: BFB001)

(mit Material von dpa-AFX)

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