Bob Iger bleibt bis 2026 Walt-Disney-Chef – wickelt er am Ende den Verkauf des Unternehmens ab? Davon ist Needham-Analystin Laura Martin weiterhin überzeugt. Eigenständig zu bleiben sei für den Konzern nicht mehr besonders sinnvoll, so die Expertin. Für die Aktionäre würde ein Kauf eine schöne Prämie bringen.
„Ich halte es für wahrscheinlich, dass Walt Disney übernommen wird – und zwar innerhalb der kommenden drei Jahre“, so Martin laut thestreet.com. „Die Übernahmeprämien liegen bei Medienunternehmen in der Regel bei 30 bis 40 Prozent über dem Börsenkurs.“
Martin hatte bereits im März geschrieben, dass eine Übernahme von Disney nur logisch sei, vor allem für Apple. „Apple hat 1,3 Milliarden Kunden. Disney erreicht jedes Jahr 570 Millionen Menschen“, so Martin in ihrer Studie. „Die Kombination von beidem würde für Apple eine Aufwertung von 15 bis 25 Prozent bedeuten.“
Disney wäre ein Schatz für Apple, zum einen wegen seiner riesigen Contentbibliothek, zum anderen wegen der Verbraucherdaten.
Diesem Punkt stimmt DER AKTIONÄR Laura Martin zu. Vor allem das Streaminggeschäft würde mächtig Auftrieb erfahren. Aber was sollte Apple mit den Themenparks anfangen? Hier käme nur ein Verkauf in Frage. Aber passt das zu Apple – ein Unternehmen, und dann noch einen Koloss wie Disney, für viel Geld zu kaufen und dann zerschlagen? Nein.
Die Anleger sollten bei Disney also lieber darauf achten, ob sich die Geschäfte verbessern, statt auf eine Übernahme zu hoffen. Der Konzern hat eine Menge Baustellen (DER AKTIONÄR berichtete) – und bislang hat Iger keinen richtigen Plan, dass sich in absehbarer Zeit etwas zum Positiven verändert.
Das Ergebnis ist eine enorme Underperformance an der Börse: Seit Igers Comeback an die Konzernspitze hat die Aktie zwei Prozent eingebüßt, während der S&P 500 Media & Entertainment 40 Prozent vorne liegt.
Bei Disney ist man trotzdem von Iger überzeugt. Der Vertrag des 72-Jährigen wurde am Mittwoch um zwei weitere Jahre bis Ende 2026 verlängert.
Walt Disney hat in den vergangenen Monaten die Erwartungen enttäuscht – die Aktie fiel folglich unter den Stoppkurs des AKTIONÄR. Eine Übernahme – zumindest durch Apple – ist Stand jetzt nicht sehr wahrscheinlich. Anleger bleiben an der Seitenlinie.