DER AKTIONÄR – Unsere App
Der Entertainmentkonzern Walt Disney hat mit Disney+ in Windeseile einen sehr erfolgreichen Streamingdienst auf die Beine gestellt. Das Unternehmen hält darüber hinaus aber auch noch die Mehrheit an der Video-on-Demand-Plattform Hulu. Die Schweizer UBS geht davon aus, dass diese bald komplett Disney gehören wird.
Noch betreiben Walt Disney und Comcast den US-Streamingdienst als Joint Venture, wobei Disney bereits eine Mehrheit von rund 66 Prozent der Hulu-Anteile besitzt. Laut der Übereinkunft aus dem Jahr 2019 können ab Januar 2024 jedoch beide Unternehmen den Verkauf des Comcast-Anteils an Disney in die Wege leiten. Und bei der UBS erwartet man, dass genau das über kurz oder lang auch passieren wird.
Das Basisszenario in einer aktuellen Studie der Schweizer sieht vor, dass Disney 100 Prozent der Anteile von Hulu halten wird. „In einem solchen Szenario würden wir erwarten, dass Hulu in den USA in Disney+ integriert wird“, heißt es in der Studie unter Verweis auf frühere Zusammenlegungen vom Diensten in der Branche. Neben Kosteneinsparungen könnte das unter anderem Vorteile im Kampf gegen Kundenabwanderung und bei der Nutzung der Werbeinfrastruktur bringen.
Mit 48 Millionen sei Hulu der drittgrößte Streaminganbieter in den USA und Marktführer bei Direct-to-Customer-Werbung, heißt es in der UBS-Studie. Noch im laufenden Jahr könnte der Plattform demnach der Break-even gelingen. Durch eine Komplettübernahme würde Disney die Ertragskraft steigern und über eine schlankere, stärker fokussierte Strategie für den Direktvertrieb verfügt.
In einem CNBC-Interview auf die Zukunft von Hulu angesprochen, hatte Disney-Chef Bob Iger im Februar erklärt, dass alle Optionen auf dem Tisch lägen. Er werde sich aber nicht an Spekulationen beteiligen, ob sein Unternehmen letztlich als Käufer oder Verkäufer auftreten wird. Sein Hauptaugenmerk liege darauf, die Verschuldung zu reduzieren.
Analystenliebling mit Luft nach oben
Die UBS hat ihre Kaufempfehlung für die Disney-Aktie nun bestätigt und ist damit in guter Gesellschaft: Nach Bloomberg-Informationen raten derzeit 31 Experten zum Kauf und sieben zum halten. Verkaufsempfehlungen gibt es nicht. Das 12-Monats-Konsensziel von 127,09 Dollar signalisiert dabei noch fast 28 Prozent Aufwärtspotenzial.
Unterstützt von der Kaufempfehlung der UBS und einem Vorschlag von Needham-Analystin Laura Martin, wonach Apple Disney übernehmen sollte, klettert die Disney-Aktie am Freitag um rund 1,2 Prozent nach oben. Sie steht derzeit aber nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.
