Die Aktie Medigene hat in der vergangenen Woche nach Bekanntgabe der Zahlen für 2017 sowie dem Ausblick für 2018 massiv korrigiert. Die Aktie war mit Abstand der schwächste Wert der Woche im TecDAX. Anleger hatten sich wohl newstechnisch mehr erwartet und haben sich deswegen zu Gewinnmitnahmen nach der starken Rallyebewegung in den Wochen zuvor entschieden. Zuletzt haben sich auch einige Analysten zu Wort gemeldet.
Das Analysehaus Independent Research hat das Kursziel für Medigene nach den jüngsten Zahlen von 12,50 auf 16,50 Euro angehoben und die Einstufung auf „Halten" belassen. Die Ergebnisse seien wohl vor allem wegen der Verzögerungen beim Start der MDG-1011-Studie insgesamt besser ausgefallen als erwartet, so Analyst Bernhard Weininger. Das Hauptaugenmerk sollte jedoch vor allem auf der Entwicklung der Pipeline des Biotech-Unternehmens liegen. Mit deutlichen und nachhaltigen Kursgewinnen rechne er aber nicht.
Die Investmentbank Oddo BHF hat die Einstufung ebenfalls auf „Neutral" mit einem Kursziel von 13 Euro belassen. Die Prognosen für 2018 deuteten auf einen höheren operativen Verlust (Ebitda) des Biotech-Unternehmens hin als erwartet, so Analyst Igor Kim. Im Fokus stehe der Beginn der klinischen Testphase des Antikörpers MDG 1011.
Deutlich optimistischer präsentiert sich hingegen die Baader Bank. Analyst Bruno Bulic hat die Einstufung für Medigene auf „Buy" mit einem Kursziel von 19 Euro belassen. Das Biotech-Unternehmen habe mit seinem Zahlenwerk 2017 am oberen Ende der Erwartungen gelegen. Wichtiger sei aber, dass die Geschäfte von Medigene nach Plan liefen. Dabei verwies er etwa auf den Start der MDG-1011-Studie zur Behandlung verschiedener Blutkrebserkrankungen.
Auch DER AKTIONÄR steht der Aktie von Medigene langfristig weiter positiv gegenüber, wenngleich sich Anleger des spekulativen Charakters des Wertes bewusst sein sollten. Die aktuelle Korrekturphase können Investoren für die Platzierung von Abstauberlimits nutzen.