Während Morphosys und Evotec in diesem Jahr eine sehr starke Performance zeigen konnten, musste der ebenfalls im TecDAX notierte Biotechwert Medigene seit dem Jahreshoch im Februar bei 19,42 Euro ordentlich Federn lassen. Im Juni rutschte die Aktie zudem unter die 200-Tage-Linie. Am heutigen Dienstag hat das Unternehmen die Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Am frühen Morgen profitiert die Aktie davon mit einem Plus von 2,2 Prozent. Dank geringerer Kosten hat Medigene seinen Verlust reduzieren können. Das Minus beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verringerte sich um fast ein Fünftel auf rund 3,04 Millionen Euro, wie Medigene mitteilte. Unter dem Strich verringerte sich der Verlust um drei Prozent auf rund 3,7 Millionen Euro. Angeschoben durch starke Zuwächse aus der TCR-Partnerschaft mit dem US-Unternehmen Bluebird Bio konnte Medigene im zweiten Quartal die Erlöse um fast 20 Prozent auf 2,7 Millionen Euro steigern.
Für das Gesamtjahr geht das Management nun von einem niedrigeren operativen Verlust aus als bisher erwartet. Der EBITDA-Verlust soll nun bei 18 bis 20 Millionen Euro liegen, nachdem man bislang von einem Minus von 21 bis 23 Millionen Euro ausgegangen war. Das Unternehmen peilt im Jahr 2018 zudem etwas höhere Gesamterlöse im Bereich von 9,5 bis 10,5 Millionen Euro (bisherige Prognose 7,5 bis 9,5 Millionen Euro) an. Der erwartete Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2017: 11,4 Millionen Euro) resultiert aus dem im Geschäftsjahr 2017 getätigten Einmaleffekt des Verkaufs der US-Rechte für Veregen, so Medigene weiter.
Die Vorstandsvorsitzende Prof. Dolores Schendel zeigt sich zufrieden: „Im ersten Halbjahr 2018 haben wir substanzielle Fortschritte erzielt, indem wir unsere erste T-Zell-Rezeptor (TCR)-Studie begonnen haben, die circa 92 Patienten mit verschiedenen Blutkrebserkrankungen einschließen soll. Zudem haben wir unsere Partnerschaft mit Bluebird Bio deutlich erweitert und die Zahl der TCR-Projekte von vier auf sechs erhöht. Dadurch profitiert Medigene von einer weiteren Einmalzahlung sowie von signifikant steigenden F&E-Erstattungen und potentiellen Meilensteinzahlungen. Mit dem erfolgreichen Abschluss einer Privatplatzierung bei neuen und bestehenden Investoren, in der wir einen Bruttoerlös 32,3 Millionen Euro erzielt haben, sind wir nun gut positioniert, um unsere fortschreitenden Entwicklungspläne weiter voranzutreiben - zu einem Zeitpunkt, wo unsere TCR-T-Studie von der Rekrutierungs- in die Behandlungsphase übergeht."
Die Aktie bleibt hochspekulativ, gelingen jedoch die erhofften Forschungserfolge dürfte die Aktie mittel- bis langfristig deutlich höher notieren. Die Aktie bleibt ein interessantes Investment zur Depotbeimischung für risikobereite Investoren.