Zum 1. Januar 2021 wird der Deutsche Michael Miebach Ajay Banga als CEO des 300-Milliarden-Konzerns Mastercard ablösen. Seit 2016 ist Miebach Chief Product Officer bei Mastercard. Als CEO wird er die Transformation zu mehr digitalen Bezahlmöglichkeiten vorantreiben. Wegen der revidierten Umsatzprognose notiert die Aktie weiter im Minus – zwischenzeitlich bis zu vier Prozent.
Michael Miebach, 52 Jahre alt und aus Obergünzburg im Allgäu, ist aktuell der oberste Produktverantwortliche bei dem globalen Finanzdienstleister Mastercard. Zum 1. Januar 2021 tritt Miebach die Nachfolge von Konzernchef Ajay Banga an. Dieser wird große Fußspuren hinterlassen: Mastercards Börsenwert hat sich in seiner zehnjährigen Amtszeit als CEO verzwölffacht. Aktuell ist der Konzern 315 Milliarden Dollar (rund 290 Milliarden Euro) wert.
Umbau zu einem Tech-Konzern
„Letztlich sind wir ein Technologiekonzern, der sein Zahlungsangebot nach und nach ausweitet“, sagte Michael Miebach in einem Interview mit der Welt. Generell versteht sich Mastercard als Technologiedienstleister und fokussiert mit kontaktlosem Bezahlen und Online- beziehungsweise Mobile-Bezahlmöglichkeiten digitale Verfahren. Für dieses weitere zukünftige Wachstum positioniert sich das Unternehmen mit dem neuen CEO.
Warnungen wegen Corona
Nach der Entscheidung der People’s Bank of China (PBoC) zum Einstieg Mastercards in den chinesischen Markt kletterte die Aktie auf neue Rekordhöhen. Durch die Folgen der weltweiten COVID-19-Ausbreitung auf die Reise- und E-Commerce-Branche korrigierte Mastercard aber seine Prognosen. Der Umsatz soll im ersten Quartal zwei bis drei Prozent niedriger ausfallen als erwartet.
Daraufhin erlitt die Aktie den größten Intraday-Verlust seit sechs Jahren und notiert auch aktuell zeitweise bis zu vier Prozent im Minus.
Nach Einschätzung des AKTIONÄR hat der Trend zum bargeldlosen Bezahlen seinen Peak noch nicht erreicht. Mastercard hat sich hinter dem Marktführer Visa stark positioniert und wird weiterhin zu den Top-Gewinnern dieser Entwicklung gehören. Angesichts der Wachstumschancen – nicht nur in China – geht das 2020er-KGV von 37 in Ordnung.
Der aktuelle Rücksetzer bietet eine erste Einstiegschance. Die Aktie bleibt ein Kauf.