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Lufthansa: US-Airlines fliegen den Deutschen davon

Lufthansa: US-Airlines fliegen den Deutschen davon
Foto: picture alliance/ ZUMApress
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Martin Mrowka 18.04.2024 Martin Mrowka

Während die Lufthansa kürzlich ihre Jahresprognose senken musste, glänzen US-Konkurrenten wie United Airlines mit stärker als erwarteten Geschäftszahlen. Dabei haben auch die Amerikaner mit Problemen zu kämpfen. Bei der Deutschen Lufthansa wächst unterdessen nun die Hoffnung, dass der Aktienkurs einen Boden findet.

Die Deutsche Lufthansa hat am vergangenen Montag ihre Prognose für den Jahresgewinn gesenkt (DER AKTIONÄR berichtete). Im laufenden Geschäftsjahr rechnet man nun mit einem operativen Gewinn (bereinigtes EBIT) von rund 2,2 Milliarden Euro. Das ist rund eine halbe Milliarde weniger als bisher angepeilt. Die Lufthansa-Aktie geriet daraufhin kräftig unter Druck und sackte zuletzt auf das tiefste Niveau seit Oktober 2022 ab. 

Unterdessen erreicht die Aktie des US-Konkurrenten United Airlines am Mittwoch das höchste Niveau seit September 2023. Die Amerikaner haben trotz wochenlanger Stilllegung von Boeing-737-Maschinen überraschend starke Geschäftszahlen vorgelegt.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

United Airlines hat im ersten Quartal weniger Verlust eingeflogen als an der Wall Street erwartet. Das wochenlange Fehlen mehrerer Dutzend Maschinen des Typs Boeing 737-Max-9 im Januar kostete United zwar rund 200 Millionen Dollar. Doch ohne diese Belastung hätte man das Quartal mit einem Gewinn abgeschlossen, betonte die Airline. Unter dem Strich gab es einen Verlust von 124 Millionen Dollar nach roten Zahlen von 194 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Der bereinigte Verlust pro Aktie lag bei 15 US-Cent statt erwarteter 57 Cent. Der Umsatz wuchs um 9,7 Prozent auf 12,54 Milliarden Dollar – und lag damit über den Markterwartungen.

Die US-Fluggesellschaft erfreute die Anleger auch mit einem Ausblick über den Erwartungen. United Airlines geht im laufenden Quartal von einem bereinigten Gewinn zwischen 3,75 und 4,25 Dollar je Aktie aus. Analysten rechneten dagegen mit 3,76 Dollar, wie Reuters berichtete. United bestätigte die Gewinnprognose für das Gesamtjahr von neun bis elf Dollar je Aktie. Das pushte die Titel des Konzerns um etwa 17 Prozent.

Boeing-Probleme bremsen Flugzeug-Auslieferungen

Die in Chicago ansässige Airline leidet unter der anhaltenden Krise bei Boeing. Der Flugzeugbauer darf nach einem Vorfall mit einer 737-9 Max von Alaska Airlines Anfang Januar die Produktion der 737-Max-Modelle vorerst nicht weiter ausbauen. United kürzte daraufhin ihre Schätzung für Auslieferungen neuer Flugzeuge in diesem Jahr von 88 auf 66 Maschinen. Im ersten Quartal erhielt United sieben Flugzeuge nach 23 im Vorjahreszeitraum. 

Die Verzögerungen bei den Auslieferungen führten zu einer geringeren Flugzeugauslastung. Die Airline stoppte Piloten-Neueinstellungen für Mai und Juni und bot ihren Piloten unbezahlten Urlaub an. United gab zudem bekannt, dass sie 2026 und 2027 bei Leasing-Gesellschaften 35 Maschinen des Boeing-Rivalen Airbus buchen wolle. Die Flugzeuge des Typs A321neo konkurrieren mit der 737.

Die stabile Gewinnprognose der Amerikaner (mit starken Kursgewinnen bei der United-Airlines-Aktie und weiteren US-Konkurrenten) sorgt am Donnerstag auch bei der Lufthansa-Aktie für Hoffnung. Die im MDAX gelistete Aktie gewinnt am Vomittag in ansonsten abgeschwächtem Börsenumfeld mehr als vier Prozent auf 6,60 Euro und liegt damit mit an der Spitze der Tagesgewinner im Index der mittelgroßen deutschen Konzerne. In der vergangenen Woche hatte auch der US-Konkurrent Delta Air Lines den höchsten Umsatz in seiner Geschichte für das zweite Quartal angekündigt.

Mit dem aktuellen Kursaufschlag hat die Lufthansa-Aktie wieder das Niveau erreicht, dessen Unterschreitung kürzlich zu einem Verkaufssignal führte. Noch ist der Abwärtstrend intakt. Erst oberhalb von 7,00 bis 7,10 Euro bessert sich das Chartbild. Aktionäre warten mit Käufen auf ein entsprechendes Kaufsignal.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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