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Lufthansa: "Starker Reisesommer" voraus – auch für die Aktie?

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Foto: Meinzahn/iStockphoto
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Martin Mrowka 30.04.2024 Martin Mrowka

Europas größte Fluggesellschaft stellt sich nach den teuren Streiks in den vergangenen Monaten auf deutlich bessere Geschäfte in den Sommer-Monaten ein. Einen operativen Gewinn auf dem Niveau des Vorjahres hat sich die Lufthansa für 2024 jedoch abgeschminkt. Nun setzt das Management bei der Kernmarke Lufthansa den Rotstift an.

Die Lufthansa setzt nach der Belastung durch Streiks im ersten Quartal auf eine starke Sommersaison und will gleichzeitig ihre Kosten durch Einsparungen stabil halten. 

Die globale Nachfrage bleibe vor allem bei Privatreisenden hoch, aber auch Geschäftsreisen nähmen wieder zu, erklärte die Fluggesellschaft bei der Vorlage der Q1-Zahlen. Bei so vielen Urlaubszielen wie nie zuvor im Programm lägen die Buchungen für den Sommerflugplan derzeit 16 Prozent über Vorjahr. "Wir lassen heute das erste Quartal hinter uns, das vor allem durch Streiks belastet wurde und stehen an einem Wendepunkt", erklärte Vorstandschef Carsten Spohr. "Schon jetzt ist klar: Es wird wieder ein sehr starker Reisesommer."

Streik-Kosten müssen verdaut werden

Wegen der Streikkosten sah sich die Lufthansa-Spitze schon Mitte April gezwungen, ihr Gewinnziel um eine halbe Milliarde Euro zusammenzustreichen. Statt rund 2,7 Milliarden wie 2023 soll das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) im laufenden Jahr nur noch 2,2 Milliarden Euro erreichen (DER AKTIONÄR berichtete). So kosteten die Streiks im eigenen Betrieb und an vielen Flughäfen die Lufthansa rund 350 Millionen Euro.

Die Airlines des Konzerns, zu denen auch die Ferienflieger Eurowings und Discover sowie Swiss und Brussels Airlines gehören, zählten im Q1 mit 24 Millionen zwölf Prozent mehr Fluggäste. Das Sitzplatzangebot war aber niedriger als geplant. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Nicht nur die Passagier-Airlines, auch die Frachttochter Lufthansa Cargo machte Verlust aufgrund der Streiks und nimmt weniger ein, da sich die Frachtraten nach dem pandemiebedingten Boom normalisieren.

Entgangene Buchungen

Im Gesamtjahr bieten die Airlines 92 Prozent der Kapazität von 2019, dem Jahr vor der Corona-Krise, an statt bisher geplanter 94 Prozent. "Der Anstieg fällt damit aufgrund weiterer Investitionen in die operative Stabilität und verzögerter Flugzeug-Lieferungen geringer aus als ursprünglich geplant", erklärte die Lufthansa. Unter dem Strich erhöhte sich der Verlust im ersten Quartal um 57 Prozent auf 734 Millionen Euro.

Im zweiten Quartal dürften nach Einschätzung des Vorstands noch etwa 100 Millionen Euro hinzukommen – vor allem, weil sich viele Kunden während der Tarifkonflikte mit Buchungen zurückgehalten hätten. Dadurch entgingen der Lufthansa auch teure Last-Minute-Buchungen. Die Airline will mit einem Sparprogramm dagegensteuern, bei dem auch Stellen in der Verwaltung auf den Prüfstand kommen. Dennoch wird das Betriebsergebnis von April bis Juni unter Vorjahr erwartet, im zweiten Halbjahr dann über Vorjahr.

Um den Gewinnrückgang in Grenzen zu halten, nimmt die Lufthansa die Kosten ihrer Kernmarke in den Fokus. Das Management will dort Sachkosten senken, Neuprojekte stoppen und Einstellungen in der Verwaltung prüfen.

Die Lufthansa-Aktie schwankt nach den Zahlen um den Vortagsschluss herum, am Dienstag-Mittag mit etwa 0,3 Prozent darüber.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die endgültigen Quartalszahlen beinhalten keine Überraschungen – weder negative, noch positive. Anleger warten weiterhin mit einem Kauf von Lufthansa-Aktien, bis oberhalb der 7-Euro-Marke ein technisches Signal gegeben wird.

(Mit Material von dpa-AFX)

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