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Lufthansa: Im Doppelbett über den Atlantik

Lufthansa: Im Doppelbett über den Atlantik
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Martin Mrowka 25.04.2024 Martin Mrowka

Am 1. Mai startet das erste Flugzeug von Lufthansa, das mit der neuen Luxus-Ausstattung Allegris versehen ist, in den Liniendienst. Endlich. Denn die wichtige Ausstattungsvariante sollte schon viel früher starten. Doch bei mehreren Zulieferern gab es Verzögerungen. Lufthansa will mit der Ausrichtung auf mehr Luxus im internationalen Wettbewerb punkten.

Lufthansa Allegris ist das neue Reiseerlebnis auf der Langstrecke, wirbt die Fluggesellschaft. Ab kommenden Mittwoch startet man mit der Luxus-Business-Class in den Liniendienst. Von München aus fliegt der erste mit Allegris ausgestattete Airbus A350 die kanadische Metropole Vancouver an. Zweites Ziel wird Toronto sein, das in den ersten Monaten auf ausgewählten Flügen abwechselnd mit Vancouver angeflogen wird. Mit weiteren ausgelieferten A350 wird die Allegris-Kabine im Sommer auch auf Flügen nach Chicago und Montreal zum Einsatz kommen. 

Ab 1. Mai werden die speziellen Allegris-Sitze in fünf Optionen in der Business Class angeboten. Der Airbus A350-900 (im Aufmacher-Foto) ist das erste Flugzeug, das mit der neuen Allegris-Kabine auf Langstrecke geht. Weitere 'Allegris-A350' sollen in absehbarer Zeit folgen.

Neue Allegris-Business-Class-Suite bei Lufthansa
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Neue Allegris-Business-Class-Suite bei Lufthansa

"Die neue Business Class Suite besticht durch höhere Wände und Türen, die Sie vollständig schließen können. Dank der exklusiven Lage in der ersten Reihe genießen Sie Ruhe und besonders viel Privatsphäre", beschreibt Lufthansa die neue Ausstattungs-Variante. Es gibt auch Einzelsuiten als "ganz privater Fensterplatz mit bestem Schlafkomfort". Gäste, die bereits auf diesen Flügen gebucht sind, werden über ihr "Upgrade" in die neue Kabine benachrichtigt. Ob ein Flug mit dem Allegris-Produkt ausgestattet ist, können Fluggäste jeweils drei Wochen vor Abflug einsehen.

Lufthansa will in nicht allzuferner Zukunft auch First-Class-Suiten auf bestimmten Langstrecken anbieten. Noch ist kein Starttermin bekannt, auch die Preise nicht. Aber ein Hin-und Rückflug dürfte im unteren fünfstelligen Bereich liegen – pro Person. Die großzügigen und privaten First-Class-Suiten können zumindest auf Fotos bereits bewundert werden. Es gibt viel Platz zum Entspannen oder Arbeiten. An einem großen Tisch kann der Kaviar- und Champagner-Service genutzt werden.

Neue Allegris-First-Class-Suite bei Lufthansa
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Neue Allegris-First-Class-Suite bei Lufthansa als 'Einzelzimmer'

Die Lufthansa erklärte, dass die deckenhohen Wände, der fast vier Quadratmeter große Raum und die vollständig verschließbare Tür in der ersten Klasse den Reisenden ein "Gefühl von Privatsphäre und Individualität wie in einem Hotelzimmer" vermitteln sollen. Die Flugzeuge mit First-Class-Kabinen werden voraussichtlich zwei Einzelsuiten und zwei Doppelsuiten bekommen, jeweils mit Schiebetüren. Die Ausstattung mit einem großzügigen 43-Zoll-Monitor in 4k Qualität und mit bestem Sound dank wireless Noise-Cancelling-Kopfhörern erfüllt selbst gehobene Entertainment-Ansprüche.

Neue Allegris-First-Class-Doppel-Suite bei Lufthansa
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Neue Allegris-First-Class-Doppel-Suite bei Lufthansa

Die Allegris-First-Class-Doppel-Suite wird den Namen "Suite Plus" tragen und mit einer breiten Couch ausgestattet sein. Diese lässt sich zum Schlafen in ein Doppelbett umwandeln, das groß genug für zwei Personen ist. Die beiden getrennt steuerbaren, extra-breiten Sitze lassen sich in ein großzügiges Einzelbett oder Doppelbett verwandeln.

Allegris-First-Class-Doppel-Suite bei Lufthansa zum Schlafen
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Allegris-First-Class-Doppel-Suite bei Lufthansa zum Schlafen

Die Lufthansa wollte Allegris eigentlich bereits 2020 einbauen – in Boeing 777-9-Langstreckenfliegern. Doch auch die Einführung in Boeing-'Dreamlinern' des Typs 787-9 platzte im vergangenen Jahr. Lieferschwierigkeiten bei den Herstellern der neuen Allegris-Sitze führten ebenfalls zu Verzögerungen. Das neue Luxus-Produkt soll Lufthansa verlorenes Terrain im internationalen Wettbewerb zurückbringen. Derzeit generiert Lufthansa nur noch 30 Prozent ihres Umsatzes in Deutschland, Passagiere aus Asien und Nordamerika werden für den Konzern zunehmend wichtiger. Und die fragen teure Sitze stärker als Europäer nach, schreibt aero.de.

Lufthansa muss bei ihren Kunden wieder punkten. Die Weiterempfehlungsrate, an der Lufthansa die Kundenzufriendenheit festmacht, sackte 2023 von 33 auf 27 ab. Der eigene Zielwert liegt bei mindestens 50. Lufthansa-Chef Carsten Spohr bezeichnete das Premiumsegment intern zuletzt gar als "einzige Chance" für Lufthansa im internationalen Wettbewerb.

Dem Trend zur Verbesserung der Privatsphäre in der Business Class folgend, wird Allegris von Lufthansa endlich mit Fluggesellschaften wie Qatar Airways, All Nippon Airways und Delta Air Lines gleichziehen, die Ähnliches in ihren Premium-Kabinen bereits anbieten. Auch Air India und British Airways haben ähnliche Upgrades vorgenommen.

Das verlorene Terrain bei den Kunden lässt sich auch an der Lufthansa-Aktie ablesen: Seit dem Zwischenhoch im März 2023 bei 11 Euro hat der MDAX-Wert bis zu 43 Prozent (Mitte April) verloren. Am Donnerstag-Mittag pendelt der Lufthansa-Kurs wenig inspiriert bei 6,68 Euro.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Das Upgrade hin zu mehr Luxus wird den Reisenden neues Feeling geben und der Lufthansa zur Rückgewinnung verlorenen Terrains verhelfen. Die neuen Langstrecken-Flugzeuge, die dann mit der neuen Allegris First Class ausgestattet sind, sollten zur allgemeinen Imagebesserung der Lufthansa beitragen. 

Die Lufthansa-Aktie läuft jedoch weiterhin in einem Abwärtstrend. Erst wenn der GD50 und besser noch die Region um 7,40 Euro überschritten werden, wird sich das charttechnische Bild aufhellen. Neukäufe sollten zunächst noch zurückgestellt werden. Lediglich kurzfristige Trading-Chancen werden sich für spekulativ orientierte Anleger öffnen.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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