Der anstehende Bahnstreik treibt bei der Lufthansa die Buchungen für innerdeutsche Flüge deutlich nach oben. Die Fluggesellschaft und ihre Billigtochter Eurowings stocken deshalb ihr Flugangebot bis kommenden Dienstag (7. September) um mehr als 7.000 Sitzplätze auf, wie ein Konzernsprecher am Mittwoch mitteilte. Dazu setzen sie auf etwa 150 Flügen größere Flugzeuge ein als eigentlich geplant und bieten außerdem insgesamt rund 30 zusätzliche Flüge an.
Im Fokus stehen bei der Lufthansa unter anderem Verbindungen etwa von Frankfurt und München nach Berlin und Hamburg und zurück. Eurowings verstärkt vor allem das Flugangebot von Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart nach Berlin und zurück. Es gebe bereits einen sprunghaften Buchungsanstieg, erklärte der Sprecher.
Hintergrund ist die dritte Streikrunde im laufenden Tarifstreit bei der Deutschen Bahn. Erneut hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zum Arbeitskampf aufgerufen. Der Streik beginnt an diesem Mittwoch (ab 17.00 Uhr) im Güterverkehr. Ab dem frühen Donnerstagmorgen soll auch der Personenverkehr bestreikt werden. Das Ende der Aktionen hat die Gewerkschaft für den kommenden Dienstagmorgen angekündigt. Insgesamt dürfte der Bahnverkehr in Deutschland damit mehr als fünf Tage lang erheblich eingeschränkt sein.
Die streikbedingte Sonderkonjunktur kommt der Lufthansa natürlich gelegen. Allerdings dürften die zusätzlichen Einnahmen wohl eher nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Die Lufthansa wird auch in diesem Jahr tiefrote Zahlen schreiben. Ein weiterer Belastungsfaktor ist die Kapitalerhöhung, die unausweichlich sein dürfte, um die hohen Staatshilfen (die ansonsten von Jahr zu Jahr teurer werden) zurückzuzahlen. Da sich der Kurs außerdem in einem intakten Abwärtstrend befindet, sollten Anleger die Aktie weiterhin meiden.
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Mit Material von dpa-AFX