Es ist eine bisher sehr ernüchternde Woche für die Anteilseigner der Lufthansa. Der Kurs der Kranich-Airline hat nach der Ankündigung, dass der Bund etwa ein Viertel seiner Aktien auf den Markt werfen will, deutlich nachgegeben. Mittlerweile notiert der MDAX-Titel wieder auf dem Niveau, das er letztmals im November hatte. Damals sorgten die positiven Impfstoff-News von BioNTech und kurz danach Moderna für kräftigen Schwung. Was könnte nun kommen?
Blickt man auf das, was in den kommenden Wochen und Monaten kommen könnte, so sticht den Marktteilnehmern zunächst eher wenig ins Auge, was Mut macht. Schließlich soll der Staatsausstieg nach Willen des Lufthansa-Vorstandes möglichst zügig erfolgen. Daher dürfte es weitere Meldungen geben, wonach der Wirtschaftsstabilisierungs-Fonds (WSF) Lufthansa-Papiere am Markt abstoßen wird, was den MDAX-Titel erneut nach unten drücken dürfte. Zudem soll zeitnah eine größere Kapitalerhöhung durchgeführt werden, wodurch die Anzahl der Aktien deutlich erhöht wird, was wiederum den Kurs belasten dürfte.
Einen positiven Schub für die Lufthansa würde indes eine mögliche Öffnung des für den Konzern wichtigen US-Marktes bedeuten. Zuletzt hatte die dortige Regierung entgegen dem Drängen von Bundeskanzlerin Angela Merkel den Einreisestopp auf unbestimmte Zeit verlängert. Sollte hier zumindest ein Zeitpunkt genannt werden, ab dem diese Maßnahme endet, würde das sicher dem angeschlagenen Kurs der Lufthansa helfen.
Das Chance-Risiko-Verhältnis bei der Lufthansa ist weiterhin eher schlecht. Anleger sollten daher nicht zugreifen, zumal das Chartbild nach dem Bruch wichtiger Unterstützungen deutlich angeschlagen ist und der Abwärtstrend seit Jahresbeginn nach wie vor intakt ist.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.