Nachdem die Lufthansa-Aktie dank überraschend starker Zahlen (DER AKTIONÄR berichtete) zuletzt gen Norden segelte, steht der Luftfahrt-Titel heute wieder auf der Verliererliste. Dem Frankfurter Flughafen – mit dem MDAX-Konzern als Hauptkunden – steht am kommenden Wochenende (22.-24.Juli) vor der bislang härtesten Bewährungsprobe des Jahres.
Gab es bislang schon wegen Personalmangels etliche Verspätungen und Koffer-Chaos, werden zu Beginn der Sommerschulferien in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland täglich bis zu 200.000 Passagiere am größten deutschen Flughafen erwartet. So viele waren es seit Beginn der Corona-Pandemie noch nie.
In Abstimmung mit dem Hauptkunden Lufthansa hat der Betreiber Fraport die Kapazität deutlich zurückgefahren auf noch 88 Starts und Landungen pro Stunde. Vor wenigen Wochen waren noch Spitzen bis zu 106 Flugbewegungen in der Stunde erlaubt.
Laut Fraport-Sprecher Jürgen Harrer hat sich der Betrieb mit der Maßnahme deutlich stabilisiert. Der Kofferberg konnte von rund 5.000 auf noch 2.000 Gepäckstücke abgebaut werden. Sie müssen den Besitzern und Besitzerinnen hinterhergeschickt werden. Bislang hat allein die Lufthansa in Frankfurt und München für die Monate Juli und August fast 6.000 Flüge gestrichen. Fraport will weitere Gesellschaften in die Pflicht nehmen, einzelne Flüge abzusagen oder zumindest in schwächere Zeiten zu verschieben.
Schwächer notiert am Mittwoch auch das Papier der Kranich-Airline. Konkret verliert der MDAX-Wert rund zwei Prozent auf 6,16 Euro und rutscht damit wieder unter den GD50 (aktuell: 6,26 Euro).
Ob am Wochenende das große Chaos am Frankfurter Flughafen ausbleibt, muss sich zeigen. Das brisante Thema wird allerdings noch bis in den Winter laut Lufthansa-Boss Carsten Spohr den Passagieren erhalten bleiben (DER AKTIONÄR berichtete). Die Kranich-Airline hat jedoch zuletzt mit überraschend starken vorläufigen Zahlen ein (kleines) Ausrufezeichen gesetzt. DER AKTIONÄR beobachtet die Entwicklung der Kranich-Airline weiter intensiv und hat die Aktie bereits auf seine Watchlist genommen. Vor einem Neueinstieg sollten Anleger allerdings zunächst das vollständige Zahlenwerk (4. August) sowie ein konkretes charttechnisches Kaufsignal abwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.
(Mit Material von dpa-AfX)