Die Konkurrenzdruck ist in der Luftfahrt-Branche knallhart. Viele Fluggesellschaften wollen ihre Marktanteile erhöhen – vielfach durch einen aggressiven Preiswettbewerb. Zu allem Überfluss will nun auch noch ein Hauptsonor des türkischen Fußballklubs Galatasaray in das Hoheitsgebiet der Kranich-Airline eindringen.
Turkish Airlines, der Hauptsponsor für den Transport des türkischen Kult-Clubs Galatasaray SK, will in Europa expandieren, wie das Handelsblatt am Mittwoch berichtete. Die türkische Fluggesellschaft wolle mehr Slots und damit Marktanteile an deutschen und europäischen Flughäfen, heißt es in dem Bericht weiter.
Dabei soll vor allem die Billigtochter Anadolu Jet beim Ausbau eine entscheidende Rolle spielen. Die derzeitige Flotte mit rund 70 Maschinen soll rasch auf 100 ausgebaut werden. „Innerhalb der nächsten zehn Jahre gehen wir davon aus, dass die Anadolu-Flotte auf 200 Flugzeuge anwachsen wird, wird Unternehmens-Boss Ahmet Bolat zitiert. Auch jenseits des Atlantiks verfolgt der teilstaatliche Konzern ambitionierte Pläne und will im kommenden Jahr mit zwei Millionen Touristen doppelt so viele Reisende in die Türkei locken.
Die Lufthansa-Aktie verliert am Mittwochnachmittag in einem schwächeren Gesamtmarkt ein Prozent auf 7,15 Euro und bewegt sich damit weiter über der psychologisch wichtigen 7-Euro-Marke. Rein Charttechnisch wäre Platz bis in den Bereich der Widerstandszone zwischen 7,55 und 7,65 Euro (DER AKTIONÄR berichtete).
Dass ausgerechnet ein Wettbewerber aus der Türkei, wo die wirtschaftlichen Probleme mit Blick auf die extreme Inflation gerade nicht größer sein könnten, der Lufthansa einheizen will, kommt durchaus überraschend. Dennoch bleibt abzuwarten, inwieweit dieser kühne Plan der türkischen Fluglinie in der Realität gelingt. Die Aktie der Lufthansa steht derzeit nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR, allenfalls Trader können auf eine Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung spekulieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa