Fliegen wird teurer. Die Lufthansa wird für alle ab morgigen Mittwoch gebuchten Flüge, die ab 1.Januar 2025 aus Europa starten, zusätzliche Umwelt-Zuschläge erheben. Damit solle ein Teil der Kosten weitergegeben werden, die etwa durch Umweltauflagen der EU entstehen. Die Lufthansa-Aktie reagiert darauf stabil.
Die Klimaschutz-Auflagen in der EU erforderten Milliarden an Investitionen, die Kosten könne die Lufthansa nicht alleine tragen, heißt es am Dienstag in einer Mitteilung der Airline-Group. Gemeint sind zum Beispiel der ausgeweitete, teils freiwillige Emissionshandel oder nachhaltig produziertes Bio-Kerosin (SAF), das nach EU-Vorgaben ab dem kommenden Jahr beigemischt werden muss.
Die neue Gebühr richtet sich nach der Länge des Fluges und soll bis zu 72 Euro betragen. Zuerst hatte das Fachportal fvw berichtet. Lufthansa weist die Gebühr für Starts ihrer sämtlichen Konzern-Airlines in allen 27 EU-Ländern aus sowie in Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. Einzige Ausnahme sind Tickets auf der Plattform eurowings.com, wo den Kunden ausschließlich Brutto-Preise angezeigt werden.
Bisher gibt es bei der Lufthansa nur eine freiwillige Option, einen Obolus zum Klimaschutz zu entrichten mit den "Green Fares". Doch das nutzen nur vier Prozent der Kunden. Auch Dänemark hat angekündigt, ab Januar 2025 eine Ökosteuer auf Flugreisen zu erheben.
Airlines haben bereits in der Vergangenheit immer wieder mal einzelne Preisbestandteile ausgewiesen. Bekanntestes Beispiel ist der zwischenzeitlich wieder eingestellte Kerosin-Zuschlag. Bei der neuen Umweltgebühr bleibt unklar, welchen Anteil der zusätzlichen regulatorischen Kosten die Passagiere tragen sollen. Weiterhin möglich bleiben individuelle Zahlungen, um die Klimafolgen eines Fluges zu lindern.
Die Lufthansa-Aktie hält sich im allgemein abgeschwächten Börsen-Umfeld am Dienstag zunächst wacker leicht im positiven Bereich. Am frühen Nachmittag wird sie dann etwa 0,7 Prozent unter Vortagsschluss gehandelt, während der MDAX gut ein Prozent verliert.
Die Lufthansa-Aktie befindet sich weiterhin in einem Abwärtstrend. Seit dem Tief am vergangenen Freitag bei 5,65 Euro hat sich der Kurs zwar etwas stabilisiert. Aber um von einer Bodenbildung zu sprechen, ist es noch zu früh. Sollte die Airline-Aktie demnächst den oberen Rand eines sehr kurzfristigen Abwärtstrends überwinden, könnte sich immerhiin eine Trading-Chance ergeben. DER AKTIONÄR wird darüber online berichten.
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(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.