Der Aktienkurs von Lufthansa konnte zuletzt zulegen – ein „Spray“ und die Hoffnungen auf ein Corona-Mittel gaben dem Papier etwas Auftrieb. Heute muss die Kranich-Airline allerdings gleich mit zwei im Grunde negativen Nachrichten klarkommen. Die Aktie schlägt sich dabei durchaus wacker.
Zum einen hat die Bundesregierung die Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union bis zum 14. September verlängert. Das wurde heute in der Kabinettssitzung in Berlin entschieden.
Außenminister Heiko Maas hatte am 17. März eine Reisewarnung für Touristen für alle rund 200 Länder der Welt ausgesprochen. Im Juni wurden dann die Länder der Europäischen Union, des grenzkontrollfreien Schengen-Raums sowie Großbritannien, Andorra, Monaco, San Marino und der Vatikanstaat ausgenommen. Später kamen noch Teile der Türkei hinzu.
Für die anderen mehr als 160 Länder wurde die Reisewarnung zunächst bis zum 31. August verlängert. Jetzt gilt sie bis Mitte September, dann muss neu entschieden werden. Für die Lufthansa, die auf eine allmähliche Normalisierung des Flugverkehrs hofft, ist diese Nachricht ein Rückschlag.
Gehöriges Rückschlagspotenzial bei der Aktie der Kranich Airline sieht indes Goldman Sachs. Die US-Investmentbank hat gerade das Kursziel für Lufthansa von 6,10 auf 4,50 Euro gesenkt und die Verkaufsempfehlung bestätigt. Die Analysten kappten ihre Gewinnschätzungen deutlich und gehen von einer schleppenderen Erholung des Verkehrsbetriebs aus.Die Lufthansa-Aktie liegt aktuell leicht im Minus und notiert bei 8,72 Euro. Nach oben wartet im Bereich von 9 Euro eine Widerstandszone. Die Aktie kämpft gerade an der 50-Tage-Linie, die bei 8,66 Euro verläuft.
Mit der Verlängerung der Reisebeschränkungen für 160 Länder erhalten die Hoffnungen auf eine schnelle Wiederbelebung des Flugverkehrs einen ordentlichen Dämpfer. Aufgrund der unberechenbaren Corona-Pandemie sollten Anleger derzeit die Aktie der Kranich-Airline umfliegen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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