Die Aktie von Lanxess hat sich an den letzten Handelstagen relativ schwach entwickelt. Bereits seit Monaten leiden die Anteile des Spezialchemiekonzerns unter der fast toxischen Mischung aus konjunkturell bedingt schwacher Nachfrage und hohen Energiepreisen. Nach Ansicht der Experten der Privatbank Berenberg ist dies aber eine sehr gute Gelegenheit für Mutige.
So hat Analyst Andres Castanos-Mollor das Kursziel für Lanxess von 49 auf 50 Euro angehoben. Dies liegt satte 70 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs. Dementsprechend hat er seine Einstufung auf "Buy" belassen. Ihm zufolge dürfte der Hauptgrund für die Kursverluste nach der Veröffentlichung des Q2-Ergebnisses der fehlende Ausblick auf das Q3 gewesen sein. Immerhin habe der MDAX-Konzern die Ziele für das Gesamtjahr bekräftigt. Castanos-Mollor ist aber der Ansicht, dass Lanxess die Chance vergeben habe, zu erklären, dass das Tal im Konjunkturzyklus mittlerweile erreicht worden sein dürfte.
Darüber hinaus hat sich Deutsche Bank Research zu Wort gemeldet und die Kaufempfehlung für die Anteilscheine des Spezialchemieproduzenten erneut bestätigt. So hat Analystin Virginie Boucher-Ferte das Kursziel bei 39,00 Euro belassen. Sie betonte, dass die jüngsten Zahlen für das zweite Quartal schwach ausgefallen sind. Dies sei aber im Vorfeld bereits ähnlich erwartet worden.
Auch für den AKTIONÄR ist die Lanxess-Aktie derzeit weiterhin zu günstig bewertet, wobei das von Berenberg ausgerufene Kursziel von 50 Euro Stand jetzt durchaus ambitioniert klingen mag. Schließlich beläuft sich das Kurs-Buchwert-Verhältnis des profitablen Konzerns auf gerade einmal 0,5. Dabei sind die mittel- bis langfristigen Perspektiven für Lanxess durchaus gut. Wer Mut und über einen langen Atem verfügt, kann deshalb trotz des aktuell schwachen Charts abgesichert mit einem Stoppkurs bei 22,00 Euro nach wie vor auf eine Gegenbewegung spekulieren. Etwas risikoscheuere Anleger können hingegen vor einem Einstieg noch eine klare Aufhellung abwarten.
Mit Material von dpa-AFX