Vor wenigen Wochen schockte der Spezialchemiekonzern Lanxess die Marktteilnehmer mit einer Gewinnwarnung. Aufgrund der langsameren Erholung von wichtigen Märkten wie etwa China wird das Unternehmen im laufenden Jahr weniger verdienen als ursprünglich erwartet wurde. Die spannende Frage lautet nun: Wie sieht es für die kommenden Jahre aus?
Für das laufende Jahr rechnen die Kölner nun für das zweite Quartal nur noch mit einem EBITDA von etwa 100 Millionen Euro. Die Markterwartung der Analysten lag bei rund 190 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr geht Lanxess nur noch von 600 bis 650 Millionen Euro aus. Zuvor waren es noch 850 bis 950 Millionen Euro. Laut den Daten von Bloomberg gehen die Analysten derzeit davon aus, dass der MDAX-Konzern 2023 einen Nettogewinn von 95 Millionen Euro oder 1,40 Euro je Aktie erzielen wird.
Für das kommende Jahr wird mit einem Anstieg des Umsatzes auf 7,7 Milliarden Euro gerechnet. Das EBITDA soll den Prognosen zufolge auf rund 860 Millionen Euro klettern. Das Reinergebnis soll dann 152 Millionen Euro beziehungsweise 1,91 Euro je Aktie betragen.
Für 2025 gehen die Experten dann von einer weiteren Steigerung von Umsatz und Gewinn aus. Demnach sollen die Erlöse auf 8,0 Milliarden Euro klettern. Beim operativen Ergebnis wird mit einem Plus auf 980 Millionen Euro gerechnet. Der Nettogewinn dürfte dann bei 250 Millionen Euro oder 3,33 Euro pro Anteilschein liegen. Daraus würde sich dann ein KGV von 8 errechnen.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest. Der kräftige Kursrutsch erscheint etwas überzogen. So liegt das KBV für den profitablen Konzern bei gerade einmal 0,5. Dabei sind die mittel- bis langfristigen Perspektiven für Lanxess durchaus gut. Wer Mut hat, kann abgesichert mit einem Stoppkurs bei 22,00 Euro nach wie vor auf eine Gegenbewegung spekulieren.