Die Bitcoin-Rallye kennt kein Ende. Kaum ein Tag vergeht, an dem die Kryptowährung kein neues Hoch macht. Nur ein Hype? Oder ist diese Entwicklung berechtigt?
Ist die Bitcoin-Euphorie die neue Tulpen-Manie? Wiederholt sich gerade der Wahnsinn von vor 400 Jahren, als ein paar Zwiebeln so viel kosteten wie ein Einfamilienhaus? Viel entscheidender ist: Wieso stürzen sich alle auf Bitcoins? Erst kauften nur die Nerds, jetzt drängen auch Nicht-Profis in den Markt und treiben den Kurs. Viele weitere Menschen könnten den Glauben in die Fiat-Währungen verlieren. Denn wieso kostet plötzlich ein Päckchen Butter mehr als zwei Euro und damit so viel wie noch nie? Butter ist immer noch Butter, aber das Geld ist weniger wert. Dafür haben die Notenbanken in den letzten Jahren gesorgt. Der Bitcoin kann nicht inflationieren, weil es nur eine begrenzte Anzahl gibt. Die Stärke des Bitcoin ist die Schwäche der Fiat-Währungen.
Außerdem: Ist Bitcoin bei einem Kurs von aktuell knapp 9.957 Dollar wirklich so überbewertet, wie mancher angebliche Experte meint? Schauen wir uns zum Vergleich Facebook an. Zuckerbergs Konzern kommt auf einen Börsenwert von 531 Milliarden Dollar. Was ist Facebook? Nichts anderes als eine Plattform, die von ihren Usern am Leben gehalten wird. Facebook produziert nichts, sondern ist abhängig von den ganzen Posts seiner Nutzer. Und das soll eine halbe Billion Dollar wert sein?
Provokant verglichen mit Facebooks Börsenwert lautet mein Kursziel für Bitcoin 31.886 Dollar. Bubble-Alarm, höre ich sie jetzt wieder rufen, die ganzen Bedenkenträger. Halblang! Die letzte große Revolution war das Internet. Sollte Bitcoin und Blockchain wirklich die nächste Revolution, das neue Internet, werden, wären 531 Milliarden Dollar gewiss nicht zu viel.
Sie und ich haben viele Bubbles erlebt. Ob Bitcoin sich am Ende durchsetzt, weiß kein Mensch. Man kann die Hälfte verlieren, aber am Ende steht die Chance auf 1.000 Prozent Gewinn.
Kommentar von Bernd Förtsch vom 29. November. Erschienen in DER AKTIONÄR, Ausgabe 49.