Die letzte Woche Donnerstag von der Commerzbank präsentierten Quartalszahlen und die angepasste Strategie kamen gut am Markt an. Dabei soll auch ein nicht unerheblicher Teil der Vermögenswerte anders eingesetzt werden. UniCredit-CEO Andrea Orcel hatte genau das erst kürzlich kritisiert.
Die Commerzbank wird einen Großteil der Vermögenswerte der Sparte „Others & Consolidation“ in ihr Firmenkundengeschäft verlagern. Das geht aus der Präsentation anlässlich des Investorentags am vergangenen Donnerstag hervor. Darüber berichtete auch die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Konkret hatte die Commerzbank zuletzt 555 Milliarden Euro an Vermögenswerten, wovon 215 Milliarden Euro in dem Segment „Others & Consolidation“ lagen. Es ist neben der Firmenkundensparte und dem Geschäft mit Privatkunden die dritte Unternehmenssparte.
Die Assets, um die es nun geht, befinden sich in der Untereinheit Structured Solutions Investments. Dazu gehören laut Commerzbank „Altbestände, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden“, die nur geringe Einnahmen generieren und früher in der ehemaligen Abwicklungseinheit der Bank lagen. Nun sollen 103 Milliarden Euro aus diesem Segment in das Firmenkundengeschäft verlagert werden.
Erst letzten Dienstag hatte UniCredit-CEO Orcel diese Einheit kritisiert. Während einer Telefonkonferenz sagte er, dass man bei der Commerzbank nach Klarheit über das Corporate Center suche. „Die intransparente Struktur wirft Fragen zur Transparenz, zum Risiko, zur Volatilität sowie zur tatsächlichen Effizienz und Rentabilität des Kerngeschäfts auf.“
Die Aktie konnte die letzte Woche mit einem Kursplus abschließen. Im laufenden Jahr summiert sich das Kursplus bei den Papieren auf mittlerweile 24,6 Prozent. Der Branchenindex Euro-Stoxx-Banks kommt auf 18,7 Prozent. Die Bewertung ist mit einem für 2025 prognostizierten KGV mittlerweile auf knapp 9 gestiegen. Damit ist die Aktie kein Schnäppchen mehr, bewegt sich aber auf Höhe der Peergroup.
Die Papiere bleiben für 2025, gerade auch im Zuge eines möglichen Übernahmeangebots der UniCredit, eine heiße Spekulation. Investierte bleiben dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank