Bei Vonovia ist die Ernüchterung zurückgekehrt. Noch vor gut einer Woche gelang der Aktie der Sprung über gleich drei wichtige Chartmarken. Schlechtere Zinsaussichten haben sie aber bereits wieder ausgebremst. DER AKTIONÄR zeigt, wie es um das Chartbild des größten deutschen Wohnungskonzerns nun bestellt ist.
Das schöne Chartbild bei Vonovia ist wieder dahin. Nach überraschend hohen Inflationszahlen in den USA ist die Aktie des Wohnungskonzerns in der vergangenen Woche wieder unter die Marke von 30,00 Euro gerutscht. Hoch verschuldete Immobilienkonzerne wie Vonovia gelten als Gewinner sinkender Zinsen. Letztere sind durch die unerwartet hohen Inflationszahlen aber wieder unwahrscheinlicher geworden.
Wie so oft in den vergangenen Monaten haben sich die Bären damit schnell zurückgemeldet. Auch die 200-Tage-Linie hat Vonovia durch die jüngsten Kursverluste wieder unterschritten. Sie verläuft aktuell bei 29,63 Euro. Zum Wochenstart kratzt die Aktie allerdings wieder an dieser Marke. Den GD 50 bei 29,23 Euro hat sich Vonovia bereits zurückerobert. Damit herrscht charttechnisch zumindest wieder ein Patt zwischen Bullen und Bären. Auch die 20-Tage-Linie verläuft mit 29,17 Euro leicht unterhalb des aktuellen Kurses.
Damit die Bullen wieder das Kommando übernehmen, müsste die Aktie jedoch den horizontalen Widerstand im Bereich von 30,00 Euro zurückerobern. Knapp darüber verläuft bei 30,09 Euro mit dem GD 100 eine weitere wichtige Chartmarke. Danach wäre der Weg zunächst frei bis in die Zone von 32,00 Euro. Fällt auch diese, rückt das Jahreshoch von 33,93 Euro in den Blickpunkt.
Nach dem jüngsten Rückschlag steht die Vonovia-Aktie charttechnisch an einem Scheideweg. Zwar konnte der GD 50 zurückerobert werden, doch der entscheidende Widerstand bei 30,00 Euro bleibt eine harte Nuss. Die hohe Verschuldung macht das Papier weiterhin anfällig für Zinssorgen. Langfristig bleibt Vonovia jedoch solide aufgestellt, und bei einer nachhaltigen Entspannung am Zinsmarkt dürfte die Aktie profitieren. Investierte Anleger bleiben an Bord. Neueinsteiger warten aktuell hingegen ab.