Der Düngerkonzern K+S will angesichts eines Kalivertrages zwischen Belarus und Indien vorerst auf Lieferungen nach Indien verzichten. Der vereinbarte Preis für Kalilieferungen liege deutlich unter dem internationalen Niveau und reflektiere die steigende Nachfrage im positiven Agrarmarktumfeld nicht.
Bei der anstehenden Frühjahrssaison sei weltweit eine sehr gute Nachfrage in allen bedeutenden Absatzregionen zu beobachten. Vor diesem Hintergrund werde zu den genannten Konditionen bis auf Weiteres auf Lieferungen nach Indien verzichtet.
Den Angaben zufolge hatten sich der belarussische Kaliproduzent Belarusian Potash Corporation und die Indian Potash auf einen Vertrag mit einem Jahresvolumen von 800.000 Tonnen zu einem Preis von 247 US-Dollar je Tonne geeinigt. Das hatte am Sonntag auch schon der kanadische K+S-Konkurrent Nutrien als deutlich unter dem aktuellen Exportpreisniveau liegend kritisiert. Der auf Regierungsebene ausgehandelte Vertrag spiegele kaum wirtschaftliche Interessen wider.
Es dürfte spannend werden, ob nach der langen Phase, in der die weltgrößten Kalihersteller Produktionsdisziplin walten ließen, nun eine Phase des Preiskampfes beginnt. Für K+S wäre dies natürlich ein Dämpfer. Allerdings gibt es aktuell weiterhin Rückenwind durch eine robuste Düngemittelnachfrage im Zuge hoher Preise für Weizen, Mais & Co.
Wegen der Risiken am Kalimarkt sowie der hohen Verschuldung bleibt die günstig bewertete K+S-Aktie ein heißes Eisen. Investierte Anleger sollten weiterhin den Stopp bei 7,50 Euro beachten.
Mit Material von dpa-AFX