Die Welt ist eine andere als noch vor einer Woche. Das gilt auch für das Finanzsystem. Viele russische Banken werden vom SWIFT-System abgeschnitten. Kann Russland solche Sanktionen per Blockchain umgehen? DER AKTIONÄR hat am Wochenende zwei Professoren und Experten dazu befragt.
China statt Bitcoin
Prof. Andreas Nölke hatte in der Börsen-Zeitung geschrieben, es würde hier ein Missverständnis geben. Swift sei gar kein Zahlungssystem, sondern „nur“ ein Zahlungsinformationssystem. Daher seien die Swift-Sanktionen symbolisch überhöht. Wir haben bei dem Experten nachgefragt. Könnte der Bitcoin das Vakuum füllen?
Nölke: „Krypto-Währungen sind noch nicht so weit, um derzeit Transaktionen im Volumen der Handelsbeziehungen Russlands abzuwickeln. Russland wird sicher das eigene System (SPFS) nutzen, um die SWIFT-Sanktionen zu umgehen. Falls die chinesische Regierung dem zustimmt, wird es auch das chinesische System (CIPS) nutzen.“ Von den neuen Sanktionen sei jene gegen die Zentralbank die schärfere.
Bitcoin? In einem Jahr vielleicht
Kann Bitcoin Swift ersetzen? Blockchain-Experte Prof. Philipp Sandner äußert sich gegenüber dem AKTIONÄR ähnlich: „In der Breite und der Schnelle nicht, wenn dann punktuell. Unternehmen sind weder in Russland noch der Welt in der Lage, Bitcoins zu halten, zu versenden oder zu empfangen.“ Aber: „Binnen zwölf Monaten kann sich hier viel ändern.“
Anfang des Jahres hatte die russische Zentralbank Verbote ins Spiel gebracht, sich das Finanzministerium jedoch eher moderat geäußert. Vladimir Putin hielt sich das Thema offen: „Wir haben hier gewisse Wettbewerbsvorteile, vor allem im Krypto-Mining.“
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Hinweis auf Interessenskollision:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Florian Söllner ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.