Am Montagabend hat Kraft Heinz seinen ESG-Report veröffentlicht. Laut dem Bericht hat das Unternehmen seine Ziele im Hinblick auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf Netto-Null, die Stärkung der Diversität, Gleichberechtigung, Integration und Zugehörigkeit vorangetrieben. Dem Aktienkurs hat das allerdings bislang nicht geholfen.
Ein Schwerpunkt des Unternehmens lag dabei auf innovativen Verpackungslösungen, die die Nachhaltigkeitsambitionen unterstützen. Hierzu gehört das HEINZ Tomato-Ketchup-Projekt in Zusammenarbeit mit Pulpex, bei dem eine Flasche aus 100 Prozent nachhaltig gewonnenem Holzzellstoff entwickelt wurde, die erneuerbar und recycelbar ist.
Darüber hinaus wurden die ehrgeizigen Ziele hinsichtlich einer Frauenquote in globalen Führungspositionen mit einer Steigerung von zwei Prozentpunkten übertroffen.
Die Fortschritte hinsichtlich des ESG-Themas könnte Kraft Heinz allerdings auch operativ gebrauchen. Denn die Bilanz sieht besorgniserregend aus. Das Unternehmen hat etwa 20 Milliarden Dollar Nettoschulden und lediglich einen Free Cashflow von rund drei Milliarden. Von diesem Betrag fließen zudem noch etwa 1,9 Milliarden Dollar in Form von Dividendenzahlungen ab.
Diese Zahlen spiegelt auch das Chartbild wider. Die Aktie hat erst letzte Woche ein neues Jahrestief markiert und damit ein Verkaufssignal ausgelöst. Nun könnte sie sogar unter die psychologisch wichtige 30-Dollar-Marke rutschen und die Abwärtsdynamik damit weiter an Fahrt gewinnen.
Der Lebensmittelkonzern sollte sich für sein operatives Geschäft und seine Bilanz ähnlich stark engagieren wie beim Thema ESG, dann könnte die Aktie auch einen Mehrwert für Anleger darstellen. Bis dies allerdings geschieht, sollten Anleger trotz der sehr attraktiven Dividendenrendite von rund fünf Prozent Abstand von der Aktie halten.