„Es muss aufhören, dass wir Lebensmittel in den Tank packen“, zitierte die Bild am Sonntag erst vor Kurzem die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze. Solche Parolen lassen aufhorchen, zeichnen allerdings ein falsches Bild – ausgerechnet in Zeiten wie diesen.
In Deutschland liegt die zulässige Obergrenze für die Beimischung von Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen bei 4,4 Prozent. Damit rangiert die Bundesrepublik deutlich unter den Vorgaben vieler anderer Länder in der Europäischen Union. Deutschland wird das globale Hungerproblem, das sich bereits vor dem Ukraine-Krieg abgezeichnet hat, allein nicht lösen können.
Berlin scheint sich einmal mehr nicht ausreichend mit der Thematik zu beschäftigen. Biokraftstoffe wie die von Verbio tragen erheblich zur Dekarbonisierung bei, sind sofort verfügbar und in Deutschland in großen Mengen herstellbar. Gerade jetzt braucht es diese Brückentechnologien mehr denn je.
Wie soll beispielsweise die Transport- und Logistik-Branche, die ohnehin unter den horrenden Preisen an den Zapfsäulen und Arbeitskräftemangel ächzt, schnellstmöglich auf russisches Öl und Gas verzichten? Massentaugliche Elektro- oder Wasserstoff-Schwerlastfahrzeuge habe ich bis dato nicht gesehen. Ganz zu schweigen von den Kosten, die potenzielle Neuanschaffungen verursachen.
Verbio erzeugt seit Jahren Biomethan aus Stroh, das laut eigenen Angaben der „nachhaltigste verfügbare Biokraftstoff“ ist und eine Kohlenstoffdioxid-Reduktion von 90 Prozent erreicht. Doch in der Politik hat Verbio immer noch einen schweren Stand.
Verbio hat es satt, am Tropf der Politik zu hängen. Firmenlenker Claus Sauter fokussiert sich längst nicht mehr auf Deutschland, sondern auf Nordamerika und Indien. Dort wird das Thema verstanden – und Verbio und seine Erfolgsstory mehr geschätzt. Denn Verbio trägt nicht nur zum Erreichen der Klimaziele bei, sondern schafft auch noch Arbeitsplätze. Von den Steuern, die die Bundesrepublik dank Verbio einheimst, ganz zu schweigen.
Ein Interview mit Verbio-Chef Claus Sauter und eine aktuelle Einschätzung zum Nebenwert lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des AKTIONÄR, die hier bequem als Download zur Verfügung steht.