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Dank des Hypes um generative künstliche Intelligenz und einer hohen Leerverkaufsquote konnte C3.ai seit Jahresanfang 300 Prozent zulegen. Vom bisherigen Jahreshoch trennen die Aktie nach einer Konsolidierung in den vergangenen Wochen nur noch wenige Prozent - reicht der Punch der Bullen für einen Ausbruch und das Zünden der nächsten Rallystufe?
An aufsehenerregenden Stories fehlt es in diesem Börsenjahr, das bislang so ganz anders als von vielen Experten erwartet verlaufen ist, nicht. Eine besonders spektakuläre hält mit einer Vervierfachung ihres Kurses KI-Aktie C3.ai bereit.
Wenngleich die Kursentwicklung aus Sicht long positionierter Anleger bislang stimmt, war sie alles andere als eine Einbahnstraße. Zur haarsträubenden Volatilität der Aktie trug einerseits die mit knapp 35 Prozent noch immer enorm hohe Short-Quote bei, andererseits wusste aber auch das Unternehmen nicht immer zu überzeugen - so etwa nach dem enttäuschend verlaufenen Investorentag vor einigen Wochen.
Der führte zunächst zu einem scharfen Kurseinbruch, welcher seither aber recht beständig korrigiert werden konnte. Am Montag heftete sich C3.ai an die Fersen von Palantir: Nachdem das Research-Haus Wedbush, bekannt vor allem durch den exzentrischen Dauerbullen Dan Ives, die Coverage aufnahm und die Aktie mit einer Kaufempfehlung versehen hatte, gab es kaum ein Halten mehr. Das kam auch anderen KI-Aktien zugute.
Den Schwung konnte C3.ai mit in den Handelstag gestern nehmen und weitere sechs Prozent zulegen. Vom bisherigen Jahreshoch bei knapp 49 Dollar trennen die Aktie nur noch zehn Prozent - eine Haaresbreite für die für ihre Schwankungsfreude berüchtigte Aktie.
Mit Blick auf die technische Verfassung der Aktie muss festgehalten werden, die Chance auf einen Ausbruch zur Oberseite ist da:
Die Trendstärkeindikatoren RSI und MACD zeigen einen klaren Aufwärtstrend, im MACD lässt das erst vor Kurzem gelungene Crossing über die Signallinie sogar auf eine Trendbeschleunigung hoffen. Dazu passt, dass das Volumen in den vergangenen Tagen wieder spürbar zugenommen und sich dem Durchschnitt der vergangenen Wochen genähert hat.
Im Chart selbst konnte der seit Anfang Mai steile Aufwärtstrend immer wieder verteidigt werden. Mit Blick auf die Bollinger Bänder notiert C3.ai aktuell zwar am oberen Ende der Range, gleichzeitig lässt die Kontraktion der Bollinger Bänder in den vergangenen Tagen einen kräftigen Kursimpuls in Kürze vermuten - das obere Bollinger Band könnte durch einen Kursanstieg also mühelos nach oben verschoben werden. Im Wochenchart liegt es ohnehin höher und zwar auf dem Niveau des bisherigen Jahreshochs bei etwa 49 Dollar.
Zu Bedenken gegeben werden muss aber die bärische Divergenz im Relative-Stärke-Index. Das Jahreshoch im Kurschart wurde nicht durch ein Hoch im RSI bestätigt, das gelang nur im MACD. Daraus lässt sich bislang aber keine hohe Wahrscheinlichkeit auf eine bald zu erwartende Trendwende ableiten. Insgesamt favorisiert die technische Indikation die Bullen.
Nach einer beharrlichen Erholung in den vergangenen Wochen halten die Bullen in der Aktie von C3.ai alle Trümpfe für einen weiteren Ausbruch und neue Jahreshochs in der Hand. Für einen Trendwechsel spricht bislang nur wenig.
Ungeachtet dessen ist weiter Vorsicht geboten. Die hohe Leerverkaufsquote macht das Kursgeschehen nur wenig berechenbar, fundamental ist das Papier hochspekulativ und auch die anhaltenden Insider-Verkäufe dürfen nicht übersehen werden. Die Papiere sind nur etwas für hartgesottene Trader mit knallhartem Risikomanagement.
