Der US-Chip-Riese Intel hat mit seinen Q1-Zahlen die Prognosen der Analysten übertroffen, jedoch für die laufenden drei Monate einen unerwartet schwachen Ausblick gegeben. Die Aktie verlor nachbörslich zeitweise mehr als acht Prozent an Wert und stürzte auf den niedrigsten Stand seit Sommer 2023.
Intel meldete für sein Auftaktquartal einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,18 Dollar bei einem Umsatz von 12,7 Milliarden Dollar. Die Wall Street hatte einen Gewinn von 0,13 Dollar bei Erlösen von ebenfalls 12,7 Milliarden Dollar erwartet Unter dem Strich erlitt Intel einen Verlust pro Aktie von 0,04 Dollar.
Das insgesamt besser als erwartete Quartalsergebnis trat angesichts eines verhaltenen Ausblicks allerdings schnell in den Hintergrund. Für den Berichtszeitraum bis Juni kalkuliert Intel mit einem Umsatz von bestenfalls 13,5 Milliarden Dollar. Das untere Ende der Spanne beträgt sogar nur 12,5 Milliarden Dollar und liegt damit rund eine Milliarde Dollar unter der Konsensschätzung.
Wenig überraschend rutschte der Aktienkurs nachbörslich tief ins Minus. 40 Minuten nach der Veröffentlichung betrug das Minus bereits mehr als 8 Prozent bei 32,01 Dollar. Tiefer notierte die Aktie des einstigen Marktführers bei PC-Chips im Juli 2023.
Intel hat mit dem Ausblick gepatzt und die Quittung erhalten. Für langfristige Investoren könnte der Kursverfall allerdings eine attraktive Einstiegschance bieten. Der Konzern hat mit dem Gaudi 3 einen KI-Chip angekündigt, der vor allem für PC-Hersteller wie Dell interessant sein dürfte, die ihren Kunden die Nvidia-Preise einfach nicht zumuten können. Der Intel-Chip wird später im Jahr in Produktion gehen und dürfte dann entsprechend positive Spuren in der Bilanz hinterlassen. Eile zum Einstieg besteht allerdings nicht.