Die Infineon-Aktie dürfte kurzfristig einmal mehr durch große Marktthemen wie den Handelskrieg und vor allem durch die Aussagen der Notenbanken beeinflusst werden. Hier stehen in den nächsten Tagen wichtige Termine auf der Agenda. Reichen die Impulse, um den kurzfristigen Abwärtstrend zu verlassen?
Die erste Leitzinssenkung in den USA seit Ende 2008 auf der letzten FOMC-Sitzung im Juli war erwartet worden. Vom heute zur Veröffentlichung stehenden Gesprächsprotokoll erhoffen sich Anleger nun Hinweise darauf, ob und in welchem Umfang weitere geldpolitische Lockerungen zu erwarten sind. Gleiches gilt für das Sitzungsprotokoll der jüngsten EZB-Sitzung, das am Donnerstag veröffentlicht wird.
Am Freitag spricht US-Notenbank-Chef Jerome Powell auf dem alljährlichen Zentralbankertreffen in Jackson Hole. Die Marktteilnehmer werden genau zuhören, um mehr über den künftigen Kurs der US-Notenbank zu erfahren.
US-Präsident Donald Trump hat die Fed Anfang der Woche erneut attackiert und eine deutliche Zinssenkung gefordert. Die Fed solle rasch die Leitzinsen um „mindestens 1,00 Prozentpunkte“ (100 Basispunkte) senken, so Trump auf Twitter. Im Fall einer solchen ungewöhnlich starken Zinssenkung würde laut Trump die US-Wirtschaft „noch besser“ laufen. Darüber hinaus sollte nach Einschätzung des Präsidenten vielleicht auch eine quantitative Lockerung hinzukommen.
Was hat das alles mit der Infineon-Aktie zu tun? Ganz einfach: Findet Fed-Chef Powell einen Weg, mit seinen Aussagen zur künftigen Zinspolitik die Investoren zu überzeugen, dann dürften die Indizes an der Wall Street und auch in Deutschland wieder deutlich Boden gut machen.
In diesem freundlichen Marktumfeld dürfte dann auch die Infineon-Aktie den kurzfristigen Abwärtstrend mit dem Sprung über die 16-Euro-Marke verlassen und Kurs auf das jüngste Verlaufshoch aus dem Juli bei 18,23 Euro nehmen. Schickt Powell die Märkte dagegen wieder auf Talfahrt, droht bei Infineon kurzfristig eine Fortsetzung des Abwärtstrends und Kurse im Bereich um 14,50 Euro.
An den guten mittel- bis langfristigen Aussichten bei Infineon hat sich zuletzt nichts geändert. Anleger mit Weitblick können das aktuelle Niveau daher unverändert zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf weiter steigende Kurse beim DAX-Konzern.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.