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31.10.2024 Michael Schröder

Infineon: Konkurrent STMicroelectronics wird noch pessimistischer – und jetzt?

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Infineon

STMicroelectronics leidet weiter unter der Schwäche der Autoindustrie. Daher wurde der Infineon-Konkurrent für das laufende Jahr bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal nochmal etwas pessimistischer, nach die Prognose zuletzt im Juli wegen einer anhaltenden Nachfrageschwäche in den wichtigsten Bereichen gesenkt wurde. Die Infineon-Aktie zeigt sich recht unbeeindruckt.

Der Umsatz von STMicro dürfte im laufenden Jahr mit geschätzten 13,27 Milliarden Dollar am unteren Ende der bislang prognostizierten Spanne herauskommen. Zuletzt erwartete der Konzern einen Jahresumsatz von 13,2 bis 13,7 Milliarden Dollar. Die Bruttomarge dürfte dabei leicht unter den bisher prognostizierten rund 40 Prozent liegen.

Konzernchef Jean-Marc Chery will nun ein konzernweites Programm umsetzen, das die Produktivität erhöhen soll. So sollen die Kapazitäten für Silicium-Wafer mit 300 Millimeter und Silicium-Karbid-Wafer mit 200 Millimeter Durchmesser ausgebaut werden. Insbesondere die 300-Millimeter-Technologie ist deutlich effizienter, da der größere Durchmesser eine größere Anzahl an Chips pro Wafer erlaubt. So will STMicro das Umsatzwachstum bei gleichzeitig steigender Effizienz ankurbeln. Chery will damit nach 2027 jährlich einen hohen dreistelligen Millionen-Dollar-Betrag einsparen.

Das dritte Quartal fiel in etwa im Rahmen der Unternehmenserwartungen aus. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel auf 3,25 Milliarden Dollar. Die Bruttomarge verschlechterte sich um 9,8 Prozentpunkte auf 37,8 Prozent. Unter dem Strich verdiente STMicro mit 351 Millionen Dollar knapp 68 Prozent weniger.

Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen im Schnitt 3,32 Milliarden Dollar Umsatz. Dies würde einem leichten Wachstum gegenüber dem Vorquartal entsprechen. Die Bruttomarge soll dann 38 Prozent erreichen - ungenutzte Kapazitäten dürften dabei mit vier Prozentpunkte belasten. Mit Blick auf den derzeitigen Auftragsbestand erwartet STMicro zudem einen Umsatzrückgang zwischen dem vierten Quartal und dem ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres, der über der normalen Saisonalität liegen werde.

STMicroelectronics (WKN: 893438)

Die Aussagen von STMicro bestätigen den jüngsten Trend. Angesichts der schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern in der Chipbranche die Bestände an vielen Stellen noch immer die Endnachfrage. Die erhoffte Belebung lässt weiter auf sich warten – vor allem im Automotiv-Bereich.

DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Die Sorge, dass die Nachfragebelebung auch bei Infineon weiter auf sich warten lässt und der Ausblick von Vorstand Jochen Hanebeck damit am Ende zu pessimistisch ausfällt, sorgt weiter für Verunsicherung – und bremst den Kurs im Bereich der 30-Euro-Marke aus. Anleger mit Weitblick bewahren Ruhe und halten vorerst an ihren Positionen fest. DER AKTIONÄR wird im Vorfeld der Infineon-Zahlen auf die Schätzungen für das kommende Fiskaljahr im Detail eingehen. Bevor Infineon Zahlen und Ausblick am 12. November präsentiert, wird am 4. November mit NXP Semiconductors ein weitere Branchenvertreter seine Bücher öffnen.

Infineon (WKN: 623100)

(Mit Material von dpa-AFX)

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