Es bleibt wie es ist: Bis zu den Zahlen am 4. August dürften vor allem die Zahlen der Wettbewerber die Kursentwicklung der Infineon-Aktie beeinflussen. In dieser Woche lieferten optimistische Prognosen des Chip-Auftragsfertigers TSMC und gute Daimler-Zahlen positive Impulse.
Der taiwanesische Konzern TSMC traut sich nicht nur mehr Wachstum zu, sondern will angesichts der starken Nachfrage etwa nach 5G-Technik sowie immer leistungsfähigeren Computern auch mehr in seine Produktion investieren als bisher geplant. Als einer der größten Chip-Auftragsfertiger der Welt ist TSMC ein wichtiger Signalgeber für die gesamte Branche.
Apropos Branche: Infineon erzielt rund 43 Prozent des Gesamtumsatzes mit der Autoindustrie. Die besser als erwartet ausgefallenen Daimler-Zahlen sorgen daher ebenfalls für Auftrieb.
Bei Infineon wird es am 4. August ernst. Die Zahlen für das dritte Quartal dürften aber noch einmal deutlich von der Coronakrise geprägt sein. Infineon erwartet einen Umsatz zwischen 1,9 Milliarden und 2,3 Milliarden Euro (inkl. Cypress). In der Mitte der Umsatzspanne wird die Segmentergebnis-Marge für das kombinierte Unternehmen voraussichtlich einen positiven mittleren einstelligen Prozentwert annehmen. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal lag der Umsatz bei 1,986 Milliarden Euro. Die Segmentergebnis-Marge erreichte dabei 13,8 Prozent.
Wichtig wird vor allem der Ausblick von Vorstand Reinhard Ploss auf den Rest des Jahres. Aktuell wird ohne Cypress ein Umsatzniveau von rund 7,6 Milliarden Euro, mit Cypress von rund 8,4 Milliarden Euro erwartet, plus oder minus fünf Prozent. Beim prognostizierten Umsatz wird die Segmentergebnis-Marge für das kombinierte Unternehmen voraussichtlich etwa zwölf Prozent betragen.
Das Fazit hat Bestand: Anleger sollten sich bis zu den Zahlen auf ein Wechselspiel von Bulle und Bär einstellen – mit der bereits angesprochenen positiven Grundtendenz.