Gestern markierte die Infineon-Aktie bei 23,20 Euro ein neues Jahreshoch. Seit dem Corona-Crash-Tief Mitte März bei 10,13 Euro hat der Titel seinen Wert damit um 129 Prozent steigern können. Doch die Luft für die Aktie des Chipriesen wird langsam dünner und die Vorgaben aus Übersee sind alles andere als gut.
DAX und Co starten heute mit Verlusten in den Handel. Die US-Märkte litten unter gestiegenen Coronasorgen und Spannungen mit China. Vor allem die schwergewichtigen Technologietitel mussten ihrer jüngsten Rekordrallye Tribut zollen.
Frische Zahlen für das dritte Quartal gibt es von Infineon offiziell am 4. August. Im Vorfeld hat eine Reihe von Analysten ihre Schätzungen und Kursziele überarbeitet. Den Vogel abgeschossen hat dabei Jerome Ramel von der französischen Bank Exane BNP Paribas. Er stufte die Aktien von "Neutral" auf "Outperform" hoch und setzte mit einem Kursziel von 29 Euro eine neue Höchstmarke unter den Experten. Gestern legten die Kollegen von Bernstein („Outperformer“) mit 24 Euro nach. Bei Barclays zeigt man sich mit 20 Euro schon deutlich zurückhaltender.
Das durchschnittliche Kursziel aller Analysten liegt derzeit bei 22,06 Euro. 20 Experten raten dabei zum Kauf der Papiere, zwölf stehen dem Titel neutral gegenüber und nur drei Experten senken den Daumen.
DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Nach der jüngsten Kursrallye dürfte die Aktie heute zunächst einmal durchatmen. Bis zu den Zahlen Anfang August werden Neuigkeiten rund um das Coronavirus und seine Ausbreitung, Konjunkturzahlen, Analystenstimmen sowie die Zahlen der Wettbewerber die Kursentwicklung der Aktie beeinflussen. Trotz einzelner Rücksetzer sollte die Grundtendenz dabei weiter positiv bleiben. Ein auf 18,50 Euro nachgezogener Stopp sichert ab.