Der Stuttgarter Autobauer Daimler hat im zweiten Quartal bei einigen Kennziffern nach eigener Einschätzung besser abgeschnitten als Experten erwartet haben. So habe das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) konzernweit bei minus 1,68 Milliarden Euro gelegen. Das bereinigte Ebit belief sich demnach auf minus 708 Millionen Euro. Der Konsensus lag hier bei minus 1,7 Milliarden Euro. Grund für die positive Entwicklung sei eine über den Erwartungen liegenden Markterholung und eine "starke Performance im Juni".
Der Aktienkurs von Daimler legte auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um 1,7 Prozent auf 38,25 Euro zu. Die vollständigen Quartalszahlen sollen am 23. Juli veröffentlicht worden.
Vor wenigen Tagen kündigte Daimler weitere Sparmaßnahmen an. Der Autobauer will noch deutlich mehr Stellen streichen als bisher bekannt. Zudem schließt der Konzern auch betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. Personalvorstand Wilfried Porth nannte zwar weiterhin keine konkrete Zahl an Arbeitsplätzen, die wegfallen sollen. Die bisher in der Öffentlichkeit diskutierten 10.000 oder gar 15.000 seien allerdings nicht genug. "Die neue Zahl ist auf jeden Fall größer als die beiden", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Und die bräuchten wir, um betriebsbedingte Beendigungskündigungen zu verhindern."
Die Aktie von Daimler nähert sich mit dem heutigen Kursplus wieder einer wichtigen Hürde an: der bei gut 40,00 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie. Positiv: In den vergangenen Wochen konnte die 50-Tage-Linie mehrmals erfolgreich getestet werden. Gelingt es der Aktie von Daimler nun, weiter Fahrt aufzunehmen und die 200-Tage-Linie zu überwinden, würde dies ein charttechnisches Kaufsignal bedeuten. Wichtig wäre, dass im Anschluss direkt auch das Junihoch 2020 bei 41,49 Euro geknackt werden kann.
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(Mit Material von dpa-AFX)