Neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn von Apple stützen zur Wochenmitte die Aktien der Halbleiterbranche. Wie erwartet legt auch der Kurs von Infineon wieder den Vorwärtsgang ein. „Apple hilft dem gesamten Tech-Sektor“ heißt es in Finanzkreisen. Anleger sollten sich bei dem heimischen Chipriesen aber vor allem den 5. Februar vormerken.
Apple hat gestern Abend nach Handelsschluss Zahlen vorgelegt und alle Erwartungen der Analysten übertroffen.So weit, so gut. Trotz der guten Daten sorgen sich einige Marktteilnehmer, dass das Coronavirus die Nachfrage nach iPhones und anderen Apple-Geräten auf dem wichtigen Absatzmarkt China in den kommenden Monaten drosseln könnte. Zudem könnte Ausfälle in den fernöstlichen Zulieferketten von Apple drohen. Einige Zuliefererbetriebe befänden sich in der besonders betroffenen Region rund um die Stadt Wuhan, sagte Konzernchef Tim Cook. Es gebe aber alternative Quellen für ihre Produkte.
Kurzfristige Absatz- und Beschaffungsprobleme in China sind auch bei Infineon nicht ausgeschlossen. Offizielle Statements dazu gibt es bisher keine. Derzeit ist nur schwer abzuschätzen, wie schnell sich das Coronavirus weiter ausbreitet und welche Auswirkungen es tatsächlich haben wird.
Welche Auswirkungen ein zuversichtlicher Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr von Vorstand Reinhard Ploss auf den Kursverlauf haben könnte, ist dagegen klar. Eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung wäre sehr wahrscheinlich. Klarheit gibt es am 5. Februar, wenn der heimische Chipriese seine Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres (1. Oktober 2019 bis 30. September 2020) – und eben diesen Ausblick – präsentieren wird. Detaillierte Schätzungen wird DER AKTIONÄR noch in dieser Woche veröffentlichen.
Das Fazit hat auch nach den Apple-Zahlen und trotz des Coronavirus Bestand: Wird das April-Hoch bei 21,60 Euro nachhaltig überwunden, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht in Richtung Mehrjahreshoch aus dem Jahr 2018 geebnet. Bei aller Euphorie sollten Anleger auf dem Weg nach oben aber auch den einen oder anderen Rücksetzer einkalkulieren. Kurzfristig agierende Anleger sichern ihre Trading-Position mit einem Stopp bei 19,50 Euro ab. Für den Rest bleibt die Absicherung bei 17 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)