Das Analysehaus Jefferies bleibt bei Infineon mit seiner Einstufung auf "Underperform" der größte Pessimist. Die Experten haben das Kursziel für die Aktie des Chipriesen sogar von 23 auf 18 Euro noch einmal nach unten gesetzt. Im Schnitt sehen die Analysten aber noch immer deutlich höher fair bewertet.
Vielen Halbleitertiteln drohten im zweiten Halbjahr größere Kursverluste als im ersten, so Jefferies-Analyst Janardan Menon im Rahmen einer Branchenstudie. Die stark gestiegenen Lagerbestände und die fortschreitende Nachfrageabschwächung deuteten auf einen steilen Abwärtszyklus hin, der erst Mitte 2023 die Talsohle erreichen dürfte. Menon senkte daher auch seine Schätzungen und Kursziele die Infineon-Aktie.
Mit seinem Kursziel von 18 Euro ist Menon deutlich pessimistischer als seine Kollegen. Im Durchschnitt sehen die 28 Analysten, die sich näher mit dem Chipriesen befassen, die Papiere bei 40,23 Euro fair bewertet. Zu den größten Optimisten zählt die Credit Suisse, die die „Outperformer“-Einschätzung und das Kursziel erst am 23. Juni mit 48,40 Euro bestätigt hat.
DER AKTIONÄR hält an seiner grundlegend positiven Einschätzung fest: Anleger mit Weitblick bewahren Ruhe. Der Vorstand hat seien Hausaufgaben gemacht. Können sich DAX und Co weiter stabilisieren und fokussieren sich die Investoren wieder auf die fundamentalen Aussichten des Chipherstellers, dürfte sich die Aktie weiter stabilisieren und im Anschluss eine Gegenbewegung einleiten – und zumindest wieder Kurs auf die 30-Euro-Marke nehmen.
(Mit Material von dpa-AFX)