In dem von steigenden Zinsen und Rezessions-Ängsten geprägten Marktumfeld hat die Infineon-Aktie ihre Talfahrt noch einmal beschleunigt. Vom Hoch im November 2021 hat der Titel mittlerweile über 50 Prozent eingebüßt. In dieser Woche arbeitet die Aktie aber an einer Stabilisierung. Im Vorfeld der Q3-Zahlen melden sich dabei immer mehr Analysten zu Wort.
Zuletzt erklärte JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande, dass die Aussichten des Sektors in den kommenden fünf (!) Jahren von einem strukturellen Nachfragewachstum in Bereichen wie Cloud, Autoelektrifizierung und -automatisierung sowie Internet der Dinge (IoT) gestützt werden. Dadurch sollte der Halbleitermarkt schneller wachsen als die Wirtschaft insgesamt, so der Experte. Vor diesem Hintergrund hat der Analyst das Kursziel für die Infineon-Aktie mit 38,50 Euro bestätigt.
Aleksander Peterc von der Societe Generale kommt zu einem ähnlichen Fazit: Mit dem Kursrutsch sei eine schwere oder lange Rezession bereits eingepreist, so der Experte. Er erwartet vor der Berichtssaison der Halbleiterbranche „geringe bis keine Risiken für Gewinnwarnungen“. Das größte positive Überraschungspotenzial sieht Peterc unter anderem bei Infineon. Der einhellige Pessimismus passe überhaupt nicht zu den außerordentlich guten Aussichten für den Rest des Jahres.
Anleger mit Weitblick bewahren Ruhe. Können sich DAX und Co weiter stabilisieren und fokussieren sich die Investoren wieder auf die fundamentalen Aussichten des Chipherstellers, dürfte sich die Aktie weiter stabilisieren und im Anschluss eine Gegenbewegung einleiten.
(Mit Material von dpa-AFX)