Die Aussicht bei Infineon, dass das Schlimmste im Geschäftszyklus hinter dem Halbleiterkonzern liegt, sorgte Anfang Mai nach der Zahlenvorlage für einen Stimmungsumschwung und steigende Kurse. In der vergangenen Woche sah es noch so aus, als könnte die Aktie die Konsolidierungsphase nach oben auflösen. Am Freitag folgte ein scharfer Rücksetzer. Auch die Diskussionen um China-Strafzölle belasteten.
„Kann die Infineon-Aktie das Dezemberhoch 2023 bei 39,35 Euro sowie anschließend das 2023er-Hoch bei 40,27 Euro überwinden, wäre der der Weg in Richtung des Rekordhoch bei 42,63 Euro geebnet“, lautete die charttechnische Einschätzung zuletzt. Am vergangenen Donnerstag ging es für den Wert bis 38,60 Euro nach oben, doch dann ging den Bullen mit dem schwachen Markttrend in Europa die Kraft aus. Der Titel verabschiedete sich bei 36,50 Euro ins Wochenende.
Wie geht es kurzfristig weiter? Können sich DAX und Co wieder stabilisieren, dürfte sich auch die Infineon-Aktie wieder fangen. Im Fokus steht hier die Diskussion um Strafzölle der EU auf Elektroautos aus chinesischer Produktion, auf die China mit Gegenmaßnahmen reagieren will, sollte die EU tatsächlich Zölle einführen.
Die von der EU angedrohten Strafzölle und mögliche Vergeltungsmaßnahmen könnten sich jedoch als nicht so gravierend erweisen, wie von einigen Anlegern befürchtet. Denn eine Einigung zwischen den Streitparteien bis zur ersten Juliwoche ist noch möglich. Kurzum: Treten die Strafzölle nicht in Kraft, würden die heimischen Autoaktien deutlich anspringen und die Infineon-Papiere mitziehen.
DER AKTIONÄR hält an seiner grundlegend positiven Einschätzung fest. Anleger sollten sich durch die kurzfristigen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Trading-orientierte Anleger behalten die Unterstützung im Bereich um 36 Euro im Auge.