Analyst Jerome Ramel von BNP Paribas hat die Infineon-Aktie in der vergangenen Woche mit seinem neuen Kursziel auf die Startrampe geschoben. Der Experte sieht die Papiere des heimischen Chipherstellers erst bei 53 Euro (bislang: 45 Euro) fair bewertet. Ein Blick auf den Chart zeigt, dass die DAX-Aktie diesem Ziel schon bald ein Stück näherkommen könnte.
Infineon blicke "zurückhaltend" auf den Rest des Geschäftsjahres 2023/24 (per Ende September), erklärte Konzernchef Jochen Hanebeck bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal. Vor allem eine spürbare Wachstumsverlangsamung im Automobilgeschäft und eine Nachfrageschwäche bei konsumnahen Anwendungen sowie hohe Lagerbestände bei Kunden und Distributoren drücken auf die Stimmung. Gleichzeitig lies der Firmenlenker durchblicken, dass die operative Talsohle durchschritten ist und nach der erneuten Prognoseanpassung weitere Hiobsbotschaften vorerst nicht zu erwarten sind.
Die Aussicht, dass das Schlimmste im Geschäftszyklus hinter dem Halbleiterkonzern liegt, sorgte im Anschluss für einen Stimmungsumschwung und steigende Kurse.
Nach dem Zwischenspurt im Mai ist die Aktie in den Konsolidierungsmodus gewechselt. Kann der Wert das Dezemberhoch 2023 bei 39,35 Euro sowie anschließend das 2023er-Hoch bei 40,27 Euro überwinden, wäre der der Weg in Richtung des Rekordhoch bei 42,63 Euro geebnet.
DER AKTIONÄR hält an seiner positiven Einschätzung fest. Kurzfristig sollte die in Aussicht gestellte Nachfragebelebung für Impulse sorgen. Mittel- und langfristig bleiben Dekarbonisierung und Digitalisierung die strukturellen Treiber für den Wachstumskurs des Konzerns. Trading-orientierte können mit einer kleinen Position auf einen Zwischenspurt Richtung Rekordhoch spekulieren. Anleger mit Weitblick lassen sich weiter nicht aus der Ruhe bringen, halten an ihrer Position fest – und setzen ebenfalls auf neue Rekordstände.