Nachdem die Infineon-Aktie Anfang Mai nach den Quartalszahlen eine Zwischenspurt auf das Parkett gelegt hat, ist der Titel im Anschluss in den Konsolidierungsmodus übergegangen. Das Marktumfeld für eine Trendfortsetzung passt. Können die Papiere des heimischen Chipriesen das Dezemberhoch 2023 bei 39,35 Euro sowie anschließend das 2023er-Hoch bei 40,27 Euro überwinden, wäre der der Weg in Richtung des Rekordhoch bei 42,63 Euro geebnet.
Analysten und Investoren haben bei Infineon das laufende Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) mehr oder weniger abgehakt. Die Hoffnung: Mit der zum dritten Quartal erneut gesenkten Jahresprognose dürfte die operative Talsohle durchschritten sein. Während einer Telefonkonferenz zum Quartalsbericht erklärte Vorstand Jochen Hanebeck dem Vernehmen nach, dass der viel zitierte „Boden“ erreicht sei.
Hintergrund: Die Autohalbleiter-Branche befindet sich in einem Abwärtszyklus. Vorstand Hanebeck hatte bereits zum Jahresauftakt von einer "schwierigen Großwetterlage" gesprochen und das laufende Geschäftsjahr als "Übergangsjahr" bezeichnet. Die strukturellen Wachstumstreiber sind aber weiter. Die ersten Chipkonzerne rechnen ab dem zweiten Halbjahr mit einer leichten Belebung des Geschäfts. Infineon sollte dank seiner starken Marktstellung und den laufenden Investitionen profitieren, sobald die zyklischen Herausforderungen tatsächlich abgehakt werden können.
Zudem wurde zuletzt deutlich, dass die drei größten Prozessorenhersteller inzwischen im KI-Bereich auf Chips aus dem Hause Infineon vertrauen würden. Gerade im Falle von Nvidia seien Experten hier bisher nicht so sicher gewesen.
Neben der erwarteten Belebung der Nachfrage aus dem Automotive-Bereich, dürfte auch die Entwicklung im KI-Bereich auch bei Infineon für weitere Impulse sorgen. Nach der Verschnaufpause dürfte die DAX-Aktie daher schon bald wieder den Vorwärtsgang einlegen. Mit dem Sprung über die eingangs genannten Marken würde der Startschuss fallen.