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Infineon-Aktie: Rallye oder Rohrkrepierer?

Infineon-Aktie: Rallye oder Rohrkrepierer?
Foto: Börsenmedien AG, Infineon
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Michael Schröder 27.06.2019 Michael Schröder

Die Infineon-Aktie arbeitet an ihrem Comeback. Verunsicherung über die Investitionszurückhaltung in der Chipbrache und eine milliardenschwere Übernahme haben den Kurs zuletzt deutlich unter Druck gesetzt. Die mittel- und langfristigen Aussichten es DAX-Konzerns sind aber unverändert gut. Kurzfristig dürften die Impulse aber aus einer anderen Richtung kommen.

Mit der Übernahme von Cypress Semiconductor würde Infineon weltweit zur Nummer acht unter den Chip-Herstellern aufsteigen und die Nummer eins bei Chips für den Automobilmarkt werden. Die Positionierung in Schlüsselsegmenten wie dem Autonomen Fahren oder der E-Mobilität sollte sich mittel- und langfristig bezahlt machen. Denn die Zahl der verbauten Chips in den Autos der Zukunft wird in den kommenden Jahren deutlich anziehen – und damit die Nachfrage.

Mit Cypress erhält der DAX-Konzern Zugriff auf wichtige Kommunikationschips für die vernetzte Welt und auf stark gefragte Mikrocontroller. Damit sparen sich die Münchner die Kosten und die Zeit, diese wichtigen Bauteile selber zu entwickeln. Am Ende dürfte Infineon so dem Ziel näherkommen, komplette Systeme aus einer Hand anzubieten, statt nur einzelne Produkte im Programm zu haben.

Die ersten Beiträge werden aber erst im Jahr 2020 erwartet. Die volle Wirkung dürfte sich erst im Jahr 2022 und darüber hinaus entfalten.

Infineon (WKN: 623100)

Kurzfristig dürfte der Kurs durch ein anderes Thema beeinflusst werden: Morgen beginnt im japanischen Osaka der G20-Gipfel. Im Fokus der Staats- und Regierungschefs der führenden Wirtschaftsnationen sind Themen wie Klima; Nachhaltigkeit und Handel. Das Hauptaugenmerk der Börsianer liegt aber auf den geplanten Gesprächen auf höchster Ebene zwischen den Regierungen der USA und Chinas am Rande des Gipfeltreffens am Samstag. Denn der Handelsstreit droht zunehmend zu einem Belastungsfaktor für die Weltwirtschaft zu werden.

DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Winken die US-Behörden den Zukauf durch und geht die Rechnung des Vorstands auf, dürfte der Konzern mittelfristig operativ profitieren – und die Aktie deutlich höher notieren. Anleger mit Weitblick können das aktuelle Niveau daher weiter zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen, dabei aber auch das richtungsweisende Wochenende im Hinterkopf behalten.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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