Seit dem Brexit Ende Juni 2016 hatte die Aktie der HSBC in der Spitze um mehr als 70 Prozent zugelegt. Doch nachdem die Bank Ende Februar einen Gewinnrückgang für das vergangene Jahr meldete, ging die Aktie in die Knie. Wie viele Konzerne in der Branche steckt die HSBC im Umbau.
Aus dem Geschäft mit amerikanischen Hypotheken will sich das Unternehmen beispielsweise komplett zurückziehen. Mit dem Verkauf eines 3,4-Milliarden-Dollar-Pakets von US-Krediten an die Credit Suisse ist hier der Anfang gemacht, wie Bloomberg berichtet. Doch auch langfristig sind die Aussichten für die HSBC gut.
Fokus auf Wachstumsregion Asien
Ein Grund, warum die Bank anders als die britische Konkurrenz nach dem Brexit nicht einbrach, liegt in ihrer Fokussierung auf den asiatischen Markt mit Schwerpunkt China. Im Reich der Mitte ist die von vielen prophezeite „harte Landung“ bisher ausgeblieben. Stattdessen zeigte sich das Wachstum in der größten Volkswirtschaft der Welt überraschend robust.
China will aber noch mehr: Mit dem Projekt „Neue Seidenstraße“ will die kommunistische Führung in Peking eine Handelsroute aus dem Mittelalter nach Europa neu beleben und so die Expansion weiter vorantreiben. Dabei sollen Billionen Dollar in den Ausbau von Verkehrswegen von China bis nach Osteuropa fließen. Größter Profiteur im Bankensektor dürfte dabei die HSBC sein. Sie will von Krediten für Infrastrukturprojekte bis hin zum Risikomanagementgeschäft für Firmen die komplette Wertschöpfungskette abdecken.
Weiterhin ein Kauf
Die HSBC bleibt eine der am besten aufgestellten Banken. Die Wachstumsperspektiven vor allem in China sollten der Aktie langfristig Rückenwind geben. Alleine aus technischer Sicht war ein Rücksetzer seit der Rallye im vergangenen Sommer überfällig. Wer noch nicht investiert ist, kann jetzt günstig einsteigen. Versüßt wird die Investition mit einer Dividendenrendite von 6,4 Prozent.