Aufatmen bei der Großbank HSBC. Das US-Justizministerium hat das seit dem Jahr 2012 geltende Deferred Prosecution Agreement mit der Bank auslaufen lassen. Das Geldwäscheverfahren in Mexiko und Kolumbien ist damit beigelegt.
Bei einem Deferred Prosecution Agreement kann die beschuldigte Partei mit der Zahlung einer Geldstrafe und dem Befolgen von Auflagen Anschuldigungen beseitigen. Im Fall der HSBC reicht das Verfahren ins Jahr 2012 zurück: Damals zahlte die Bank 1,90 Milliarden Dollar, um Vorwürfe der Geldwäsche in Mexiko und Kolumbien im Zusammenhang mit Mafia-Geld beizulegen. Seitdem wachte zudem ein ehemaliger Staatsanwalt im Konzern über die Verbesserung der Compliance-Systeme.
HSBC-CEO Stuart Gulliver sagt: „Als Ergebnis der signifikanten Reformen, die wir in den vergangenen fünf Jahren vollzogen haben, ist HSBC heute viel effizienter dazu in der Lage, Finanzkriminalität zu bekämpfen.“
Einsteigen
Mit der Entlassung aus dem laufenden Verfahren wegen Geldwäsche nimmt die Unsicherheit bei den Rechtsrisiken der HSBC ab. Der Kurs reagierte auf die Nachricht dementsprechend positiv. Die Aktie sollte als nächstes die Widerstandszone um 8,64 Euro ansteuern. Gelingt hier der nachhaltige Ausbruch, wäre das ein neues Kaufsignal. Als Unterstützung dient die 200-Tage-Linie um 8,04 Euro.
Auch fundamental spricht einiges für die Aktie der HSBC: Das erwartete KGV für 2018 liegt mit 14 zwar auf Höhe der Peergroup. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,2 liegt jedoch unter dem Durchschnitt von 1,4. Ein echter Leckerbissen ist die Dividendenrendite von 5,3 Prozent.
DER AKTIONÄR hält an seiner Kaufempfehlung fest. Das Kursziel verbleibt bei 10,50 Euro. Ein Stopp wird bei 7,00 Euro platziert.