Die Zahl der Cyberattacken auf Unternehmen und öffentliche Einrichtungen nimmt spürbar zu. Der Branchenverband Bitkom berechnet allein für deutsche Unternehmen jährliche Kosten von über 100 Milliarden Euro durch die Folgen von Hackerangriffen. IT-Sicherheitsspezialisten wie die deutsche Secunet Security sind der logische Profiteur. Sie bieten Software zum Schutz gegen derartige Angriffe.
Am Wochenende wurde bekannt: Ein Hackerangriff auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat den ersten Cyber-Katastrophenfall in Deutschland ausgelöst. Hacker haben das Computersystem attackiert und lahmgelegt. Die Verwaltung des Landkreises in Sachsen-Anhalt muss nach eigenen Angaben fast zwei Wochen lang ihre Arbeit weitgehend einstellen. Wenige Tage zuvor hatte ein Cyberangriff in den USA und anderen Staaten wie Deutschland bereits viele Firmen betroffen.
Unternehmen und Kommunen müssen sich vor dieser zunehmenden Bedrohung schützen. Das spielt Secunet in die Karten. Die Gesellschaft leistet mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und digitalen Souveränität ihrer Kunden.
Die Nachfrage boomt: Secunet hat im abgelaufenen Jahr zum siebten Mal in Folge Rekordergebnisse sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erzielt. „Die Corona-Pandemie wirkt als Katalysator der Digitalisierung und das Bewusstsein für IT-Sicherheit ist deutlich gestiegen. Wir sehen eine hohe Nachfrage nach unseren IT-Sicherheitslösungen“, so Vorstand Axel Deininger auf der Hauptversammlung Anfang Mai.
Die Chancen stehen gut, dass die Gesellschaft im laufenden Jahr noch einen draufsetzt. Im ersten Quartal wurde der Umsatz auf 71,2 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Nach einem ausgeglichenen EBIT vor einem Jahr wurde im laufenden Jahr ein operativer Gewinn von 12,2 Millionen Euro erzielt. „Der Auftragseingang übertraf unsere Erwartungen signifikant”, so Deininger. Im Gesamtjahr wird mit einem Umsatzanstieg auf 330 Millionen Euro (Vorjahr: 285,6 Millionen Euro) und einem operativen Gewinn von 59 Millionen Euro (Vorjahr: 51,6 Millionen Euro) gerechnet.
Die Secunet-Aktie ist ein echter Dauerbrenner. Für die letzten fünf Jahre steht ein Plus von fast 1.500 Prozent zu Buche. Die AKTIONÄR-Empfehlung aus dem März 2020 liegt rund 375 Prozent vorne. Seit Jahresbeginn hat der Wert immerhin 84 Prozent zugelegt und notiert auf Allzeithoch. Die Aktie wird mittlerweile mit einem KGV von 75 gehandelt. Die Luft wird nach der (jüngsten) Kursrallye immer dünner. Anleger können daher durchaus einmal (Teil-)Gewinne realisieren. Der Stopp sollte auf 350 Euro nachgezogen werden.