Während DAX und Co ihre Talfahrt beschleunigen, werden am Markt immer wieder potenzielle Krisengewinner gespielt. Neben Unternehmen, die möglicherweise helfen können, die Coronavirus-Pandemie einzudämmen, rücken dabei auch Firmen wie Kochboxenlieferant Hellofresh und diverse Online-Händler wie Amazon, Shop Apotheke und Zooplus in den Fokus. Blickt man hier etwas über den Tellerrand hinaus, kommt man schnell auf das Thema Cyberkriminalität - und damit auf die IT-Security-Branche. Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis der Markt sich auch diesem Segment zuwenden wird. Ein potenzieller Kandidat ist die Aktie von Secunet.
Bislang waren IT-Sicherheitsangebote für die öffentliche Hand, wie Datenverschlüsselung, automatisierte Grenzkontrollen oder die Online-Steuererklärung (ELSTER), die Wachstumstreiber bei Secunet. Im abgelaufenen Jahr kam das Gesundheitswesen dazu. Die Gesellschaft hat den gesetzlich vorgeschriebenen Einsatz einer Telematik-Infrastruktur genutzt, um über den selbst entwickelten “Konnektor” Arzt- und Zahnarztpraxen sicher miteinander zu vernetzen. Nach Etablierung dieser Technologie besteht in Zukunft weiteres Wachstumspotenzial durch die Ausrüstung von Krankenhäusern und Apotheken. Zudem gibt es wiederkehrende Umsätze durch langfristige Service- und Wartungsverträge rund um diesen Gesundheitskonnektor.
Mit einem Umsatzplus von 39 Prozent auf 226,9 Millionen Euro ist der IT-Sicherheitsspezialist 2019 im sechsten Jahr in Folge gewachsen. Das operative Ergebnis kletterte um 23 Prozent auf 33,2 Millionen Euro. Weiter steigende Kundenzahlen im Gesundheitssektor und das solide und krisensichere Basisgeschäft mit der öffentlichen Hand dürften auch im verflixten siebten Jahr für Wachstum sorgen.
Die Aktie des IT-Sicherheitsspezialisten ist in den letzten Wochen mit dem Gesamtmarkt unter Druck greaten. Nach dem Kursrutsch um über 30 Prozent sollte die Aktie schon bald ein Comeback feiern. Risikobewusste Anleger können mit einer kleinen, limitierten Position auf dieses Szenario spekulieren.