Die Rüstungswerte um Rheinmetall, Hensoldt, Renk & Co präsentieren sich auch nach der kräftigen Kursrally vom Montag weiter stark. Insbesondere Hensoldt kann kräftig zulegen. Das Papier führt die Gewinnerliste des Tages im MDAX an. Analysten sind sich allerdings uneins darüber, ob man bei Hensoldt noch kaufen oder sich doch auf die Verkaufsseite begeben sollte.
Die Analysten der Deutschen Bank bleiben klar zuversichtlich und raten weiter zum Kauf der Aktie. Analyst Christophe Menard sprach von einem "beschleunigten Paradigmenwechsel" in der europäischen Rüstungsbranche nach dem Eklat im Weißen Haus. Und er sieht dabei Hensoldt als größten Gewinner unter den drei deutschen Werten. Hensoldt sei mit einem Umsatzanteil von 60 Prozent in Deutschland Hauptprofiteur des inzwischen ins Spiel gebrachten möglichen weiteren Sondervermögens für die Bundeswehr, so Menard. Rheinmetall und Renk folgten mit 25 und 20 Prozent lokaler Erlöse. Auch Yan Derocles von Oddo BHF sieht weiteres Potenzial. Er sieht zwar die „neue Ära“ grundsätzlich bereits eingepreist, aber nicht das volle Ausmaß dieses kraftvollen Wachstumszyklus.
Zum Verkauf hingegen rät das Analysehaus MWB Research. Wie die Analysten in ihrer jüngsten Studie herausgearbeitet haben, werde Hensoldt zwar von den steigenden Verteidigungsbudgets der europäischen Staaten profitieren, man sei aber im Vergleich zu größeren, stärker diversifizierten Unternehmen wie Rheinmetall nur begrenzt exponiert.
Die Aktie von Hensoldt konnte am Morgen zeitweise bis auf 77,85 Euro zulegen. Dann setzten aber Gewinnmitnahmen ein. Aktuell notiert die Aktie bei 71,95 Euro und ist damit dennoch weiter der klare Gewinner des Tages im MDAX. Hensoldt ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Die Aktie ist aus Sicht des AKTIONÄR eine Halteposition. DER AKTIONÄR setzt im Sektor weiter auf Rheinmetall und Renk. Insbesondere bei Rheinmetall bleiben größere Rücksetzer Kaufchancen.