Nachdem die Aktien um Rheinmetall, Hensoldt und Renk bereits am Montag mit Kurssprüngen im zweistelligen Prozentbereich für Furore sorgten, ging es auch heute zunächst weiter nach oben bei den Titeln, bevor erste Gewinnmitnahmen einsetzten. Im Blickpunkt stehen dabei nicht zuletzt die vorerst gestoppten Ukraine-Hilfen der USA.
Wie US-Präsident Donald Trump zuletzt nach dem Eklat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bekannt gab, werden die USA ihre Militärhilfe für die Ukraine zunächst einstellen. „Der Präsident hat deutlich gemacht, dass es ihm um den Frieden geht. Wir brauchen Partner, die sich ebenfalls für dieses Ziel einsetzen. Wir halten inne und überprüfen unsere Hilfe, um sicherzustellen, dass sie zu einer Lösung beiträgt“, bestätigte ein Beamter am Montag die Anordnung. Europa hat sich hingegen zuletzt erneut hinter die Ukraine gestellt. Rüstungskonzernen winken weiterhin viele Aufträge. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte derweil milliardenschwere Unterstützung für europäische Rüstungsinvestitionen in Aussicht. In diesem Zusammenhang steht auch die Diskussion um ein milliardenschweres Sondervermögen für die deutsche Bundeswehr im Blickfeld.
Die US-Bank JPMorgan erklärte zuletzt: Der Wiederbewaffnungszyklus in Europa seit angesichts der jüngsten Ereignisse nun Realität. JP-Morgan-Analyst David Perry sieht damit seine vor einem Jahr aufgestellte These untermauert, dass ein solcher Zyklus kommen und mindestens eine Dekade dauern würde. Er sieht in den nächsten fünf bis zehn Jahren im Schnitt ein mindestens zweistelliges Wachstum der europäischen Umsätze in der Sparte. Dabei wies er darauf hin, dass man nur nicht wisse, ob zweistellig zehn Prozent bedeutet oder etwas viel Höheres.
Die Aktie von Rheinmetall zog am Morgen bis auf 1.216 Euro an. Nach Gewinnmitnahmen notiert das Papier nun bei 1.166,50 Euro. Hensoldt konnte bis auf 77,85 Euro zulegen. Zuletzt wurde die Aktie bei 71,65 Euro gehandelt. Renk stieg zeitweise sogar bis auf fast 43 Euro. Aktuell notiert das Papier bei 37,65 Euro.
DER AKTIONÄR hatte bereits am Montag darauf hingewiesen, dass Anleger eine Verschnaufpause einkalkulieren sollten. Die Branche bleibt aber ganz klar heiß, Anleger lassen ihre Positionen bei Rheinmetall, Hensoldt, Renk & Co laufen. Größere Rücksetzer sind weiterhin Kaufchancen.